CharleysOnkel schrieb:
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> Womit sich die Frage stellt: Wurden die Serien
> produziert, um mehr Werbeeinnahmen zu erzielen
> oder wurden die Einnahmen des Werbefernsehens zur
> Erhöhung des Budgets der Vorabendserien genutzt?

Ich würde sagen: Ersteres. Die Serien waren/sind das Lockmittel, um mit hohen Zuschauerzahlen möglichst hohe Werbeeinnahmen zu generieren.

Vor allem für die kleineren ARD-Anstalten wie RB, SR und SFB dürfte das früher existenziell wichtig gewesen sein. Radio Bremen hatte z.B. ab 1980 ein eigenes Regionalprogramm, das z.T. bewusst mit anderen Serien bestückt wurde als beim NDR. Dazu gehörten sehr kommerzielle US-Serien wie "Das A-Team" oder "Falcon Crest" oder auch die 6-teilige Eigenproduktion "Teufelsmoor". Durch das Kontrastprogramm wurden auch Zuschauer im niedersächsischen Umland auf den Bremer Sender aufmerksam. In den Werbeblöcken sah man auch mittelständische regionale Unternehmen wie das Möbelhaus Meyerhoff aus Osterholz-Scharmbeck, das Autohaus Hartmann aus Syke oder die Molkerei Bremerland. Diese Firmen konnten ihre Zielgruppen damit ohne große Streuverluste erreichen. Werbespots für das gesamte NDR-Sendegebiet wären für solche Unternehmen sicher nicht erschwinglich gewesen.

Ich denke, dass die regionale Werbevermarktung und die zum Teil miteinander konkurrierenden Regionalprogramme bis Mitte der 80er ein großer Vorteil für die ARD waren. Die verschiedenen Anstalten konnten zusammen mehr Einnahmen erzielen, als es mit einem einheitlichen Programm möglich gewesen wäre. Und jedes werbetreibende Unternehmen konnte sich entscheiden, ob es seine Spots bundesweit (im ZDF) oder gezielt in bestimmten Regionen schalten wollte. Erst als die Privatsender nicht nur einen Teil des Werbekuchens, sondern auch immer mehr Platz in den Programmzeitschriften beanspruchten, wurde der regionale Flickenteppich zum Nachteil (wie auch aus den oben geposteten Artikeln ersichtlich).