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Re: Vor 50 Jahren: Programmreform im ZDF
Der Hörzu-Ausschnitt zeigt drei Sendungen vom 8. Januar 1969. Für "Lassie" änderte sich nur die Sendezeit. Die Serie mit Timmy und seinem Hund wurde von 18.15 Uhr auf 18.40 Uhr verlegt. Mit "Mosaik" und dem "ZDF-Magazin" starteten zwei neue Sendereihen, die lange Zeit dem ZDF und seinen Zuschauern erhalten bleiben sollten. "Mosaik" wendete sich an die ältere Generation und wurde zuerst von Erika Engelbrecht, später von Ingeborg Thomé moderiert. Zwei Jahre lang war die Sendung mittwochs um 17.35 Uhr zu sehen; dann wechselte sie mehrmals den Sendeplatz. Die letzte Ausgabe lief am 24. Februar 1991, einem Sonntag, um 10.15 Uhr. Mittwochs um 20.15 Uhr wurde es ernst im neuen Programmschema des ZDF. Die Hörzu hatte, wie in dem Ausschnitt oben nachzulesen ist, ja auch "ernste Fragen" angekündigt. Im alten Programmschema hatte es mittwochs um 20 Uhr Serien, Shows und Unterhaltungsmagazine gegeben, die einen wirklichen Kontrast zum ARD-Programm boten. Dort liefen seit 1967 nämlich direkt nach der Tagesschau Berichte zu aktuellen Themen. Gelegentlich wurde auch über Geschichtliches berichtet, wie zum Beispiel an dem Tag heute vor 50 Jahren, als eine Dokumentation über die Hitlerjugend im Programm war. Der Ausweg auf die dritten Programme war für den unterhaltungsbedürftigen Zuschauer auch keine Lösung, denn dort stand damals hauptsächlich noch die Bildung im Vordergrund. Viele Zuschauer waren natürlich unzufrieden mit dem fehlenden Kontrast am Mittwochabend und die Situation besserte sich auch mit der nächsten Programmreform im Oktober 1973 nicht. Die einzige Änderung bestand darin, dass Gerhard Löwenthal von da an nicht mehr allein regierte, sondern sich mit dem Wirtschaftsmagazin "Bilanz" abwechseln musste und nur noch alle vierzehn Tage auf dem Bildschirm erschien. Die Fernsehanstalten wollten den Zuschauer quasi dazu zwingen, sich mit politischen und wirtschaftlichen Sachverhalten auseinanderzusetzen. Deshalb gab es diese "Schutzzone" für Informationssendungen, wie es damals genannt wurde. ARD und ZDF verzichteten also bewusst auf Unterhaltungssendungen zu dieser Sendezeit. Genau neun Jahre wurde die Schutzzone aufrechterhalten. Erst mit der ARD-Programmreform im Januar 1978, bei der auch die "Tagesthemen" eingeführt wurden, entstand wieder ein Kontrastprogramm. Von da an liefen Fernsehfilme mittwochs nach der Tagesschau, gegen die Gerhard Löwenthal "ansenden" musste. Letztmals moderierte er, inzwischen 65jährig, am 23. Dezember 1987 sein Magazin, das er für die letzten sechs Ausgaben an Fritz Schenk abgab. Das letzte "ZDF-Magazin" ging am 30. März 1988 über die Bühne. Die Nachfolgesendung hieß "Studio 1" und wurde von Bodo Hauser moderiert. [de.wikipedia.org] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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