Spoonman schrieb:
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> Eine interessante Serie, in der man die Konflikte
> zwischen konservativen und progressiven Pädagogen
> am Ende der 60er Jahre erahnen kann.
>
> Die leicht überalterten Darsteller der Schüler
> lassen aber (wie so oft in Schulserien und
> -filmen) die Glaubwürdigkeit etwas leiden. Ulrich
> von Dobschütz spielte z.B. im zarten Alter von 29
> Jahren einen Unterprimaner (also einen
> Zwölftklässler).
Dass der Schauspieler schon älter ist wäre mir nicht aufgefallen. Ich hatte auch einen Schulkameraden, der schon sehr früh sehr erwachsen aussah. Und mit dem Bart wirkt auch ein 18-jähriger wie 25.
Ich finde die Serie - vor allem die erste Folge - sind ein tolles Zeitdokument, wie es Anfang der 70er noch an den Schulen zuging. Mit teilweise alten, strengen, konservativen Lehrern, die sauer sind, dass die Prügelstrafe abgeschafft wurde, und gleichzeitig drängen zunehmend die jungen Leher aus der 68er Generation an die Schulen, die ganz andere Methoden haben. Mich hat gewundert, dass die Serie die Position der progressiven jungen Leherin einnahm. Soweit ich mich erinnern kann war das Fernsehen in den 70ern und 80ern auch noch ziemlich konservativ. Über die 68er Studenten wurde eher mit einer gewissen Befremdung berichtet. Dass die Lehrerin hier dem rebellischen Schüler recht gibt war doch sicher ein Affront für die Fernsehbosse. Vielleicht hatte die Serie deswegen auch nur 6 Folgen.
Was mir auch auffiel: Wie höflich und artig die Schüler da waren! Sogar der "Aufmüpfige" war für heutige Verhältnisse ausgesprochen freundlich, und wurde erst minimal respektlos als er vom Lehrer mehrfach beleidigt und herabgewürdigt wurde.