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TV-Erinnerungen an gute, alte Fernsehzeiten
Serien unserer Kindheit: "Die dreibeinigen Herrscher"
geschrieben von: TV Wunschliste, 18.10.18 11:38
Unsere beliebte Reihe "Serien unserer Kindheit" geht weiter: In dieser Woche stellt wieder ein TV Wunschliste-Redakteur eine Lieblingsserie vor, die er als Kind verschlungen hat. Nachdem Gregor Löcher vor einigen Wochen bereits seine Erinnerungen an die außergewöhnliche australische Soap "Rückkehr nach Eden" geteilt hat (zum Artikel), stellt er nun einen Klassiker ganz anderer Art vor: "Die dreibeinigen Herrscher":

Als in den 80er Jahren sonntags noch die ganze Familie um den Mittagstisch versammelt war, freuten sich die Älteren wie die Jüngeren noch während der Hauptmahlzeit auf den Nachtisch. Für Letztere galt die Vorfreude aber nicht unbedingt dem Obstsalat mit einem Schuss Blue Curaçao, sondern vielmehr dem ZDF-Rahmenprogramm "Sonntags Nach-Tisch", welches etliche Kinder- und Jugendserien der Ära zeigte. Dabei dürfte denjenigen, die sie gesehen haben, vor allem eine ganz besondere Serie im Gedächtnis geblieben sein: "Die dreibeinigen Herrscher". Eine britische Science-Fiction-Serie der 80er, die mit wenigen Jahren Verspätung den Weg auf deutsche Bildschirme fand und dabei nicht nur jüngere Zuschauer beeindrucken konnte - und die bis heute bei ihren Fans absoluten Kultstatus besitzt.

Worum ging es da genau? Die Serienhandlung beginnt im Jahre 2089. Die Welt wird beherrscht von riesigen roboterähnlichen Wesen auf drei Beinen, die die Menschheit überwachen und kontrollieren. Zu diesem Zwecke werden den Menschen an ihrem 14. Geburtstag Kappen auf die Schädeldecke implantiert, die sie ein Stück weit willenlos machen und sicherstellen, dass sie sich nicht gegen die Herrschaft der sogenannten "Dreibeiner" auflehnen. Es gibt aber eine Handvoll "freier Menschen", die sich erfolgreich dem Vorgang der sogenannten "Weihe" entzogen haben und eine Rebellion gegen die Unterdrücker planen, mit dem Ziel, diese zu vernichten, um die Menschheit wieder Herr ihrer selbst und ihrer Gedanken werden zu lassen. Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht dreier Teenager, die die Flucht aus ihrer Heimat, einem englischen Dörfchen, in die "weißen Berge" (sprich: die Alpen) antreten, um sich den Rebellen anzuschließen. Vorherrschendes Element ist die Furcht der Protagonisten, dass sie geschnappt und gegen ihren Willen ebenfalls geweiht werden, bevor sie ihr Ziel erreichen. Die erste Staffel erzählt von der beschwerlichen Flucht, die zweite dann von der Vorbereitung des Gegenschlags in der "goldenen Stadt" der Unterdrücker. Und die dritte Staffel... dazu später mehr.

In Deutschland lief die Serie zunächst sonntagnachmittags, später dann donnerstagnachmittags. Vor der Ausstrahlung der zweiten Staffel wurde die erste Staffel wiederholt, sodass ich die Folgen, die ich beim ersten Durchlauf verpasst hatte, später nachholen konnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Serien dieser Zeit, gerade Kinderserien, war hier die Handlung nicht episodenbasiert, sondern wurde komplett durchgängig, also horizontal erzählt, sodass es essentiell war, keine Folge zu verpassen, um am Ball zu bleiben. Wir hatten keinen Videorekorder, und es gab keine Wiederholung an einem anderen Tag, sodass dies einigermaßen viel organisatorischen Aufwand bedeutete. Neben den Haupthelden Will (John Shackley), Henry (Jim Baker), Beanpole (Ceri Seel) und später Fritz (Robin Hayter) waren das Kernelement zweifelsohne die namensgebenden riesigen Roboter auf drei Beinen, die durch die Welt stapften und den Flüchtigen auf sowie den Zuschauern vor dem Bildschirm Angst und Schrecken einjagten. Dazu mussten sie gar nicht in jeder Szene, noch nicht einmal in jeder Folge anwesend sein; die Serie vermochte es, ein Gefühl konstanter Bedrohung aufzubauen, sodass ich in jeder Folge durchgängig ein Edge of the Seat-Gefühl verspürte. Als Helfer der Giganten dienten Menschen, eine Art Dreibeinerpolizei, die "Schwarze Garde", durchweg eher unsympathische Gesellen.

Die Dreibeiner
Der erste große Auftritt noch im Cold Open: Ein Dreibeiner holt einen Jungen zur Weihe. Koch Media
Giftig Grün sieht der Blick ins Innere des Giganten aus. Koch Media
Nach der Weihe: Freudlos dank Kappe. Koch Media
Geweiht: Die dreibeinigen Herrscher hinterlassen einen prägenden Eindruck. Koch Media
Herrscher indeed: Sehr groß, sehr bedrohlich. Koch Media
Und leider auch nicht nachtblind. Koch Media
Und oftmals in Sippen unterwegs. Koch Media
Glückliche Untertanen: Die Menschen buhlen bei einem Turnier um die Gunst der Dreibeiner. Koch Media
Und die behalten alles stets im Blick. Koch Media
Blechschaden! Diesem Dreibeiner wurden aufmüpfige Rebellen zum Verhängnis. Koch Media
Als "Blut" muss Götterspeise herhalten. Koch Media
Aber die Unterstützung ist nicht weit. Koch Media
Besonders garstig: Rote Kampf-Dreibeiner mit Bewaffnung. Koch Media
Auch in Staffel 2 ein Essential: Ein glücklich geweihtes Mädchen. Koch Media
Der Blick in den Himmel zeigt meist nicht nur Schäfchenwolken. Koch Media
In Staffel 2 nimmt die Dreibeinerdichte rapide zu. Koch Media
Die Entzauberung: Die Dreibeiner sind im Inneren nicht viel mehr als ein Omnibus in Kreisform. Koch Media
Ein Spaziergang im Walde birgt Gefahren ... Koch Media

Die Weihe

Mit das gruseligste Element der Serie stellte für mich die "Weihe" dar, ein Prozess, den jeder Teenager durchlaufen musste. Er wurde dabei während eines Fests, das von den erwachsenen Menschen zum Anlass der Weihe ausgerichtet wurde, von einem Dreibeiner mit einem Greifarm in dessen Inneres gehoben, wo ihm eine Kappe eingesetzt wurde - ein Metallgestell, das ihm in den Kopf implantiert wurde und mit dem fortan seine Gedanken gelesen und kontrolliert werden konnten. Das Cold Open der allerersten Folge zeigt diesen Vorgang der Weihe, und mit dem ersten Erklingen der Titelmelodie war man bereits völlig in den Bann dieser manipulierten Welt gezogen. Ich diskutierte gern auch mal auf dem Schulweg mit Klassenkameraden, wie das mit der implantierten Kappe nun eigentlich genau funktionierte, und was dabei mit dem Gehirn des Betroffenen passierte. Während sich zu Beginn der Serie ein Junge noch bereitwillig und "würdevoll" vom Dreibeiner holen lässt, wird später ein Mädchen unter Protest und unter Strampeln und Weinen vom Dreibeiner gepackt. Die Anwesenden nehmen das mit gleichgültigem Gesichtsausdruck hin. Dieses Element der teilnahmslosen Erwachsenen, die die Herrschaft der Dreibeiner über sie guthießen, trug maßgeblich zur verstörenden Grundstimmung der Serie bei. Es gab auch Menschen, bei denen die Weihe nicht oder nicht richtig funktionierte, was zu einem verwirrten Geisteszustand führte. Diese sogenannten "Vaganten" waren fortan Aussätzige der Gesellschaft und davon abhängig, dass ihnen Almosen von den "normalen" Menschen gegeben wurden.

Eloise

Was - zumindest bei mir - natürlich auch immer zieht, ist eine tragische Liebesgeschichte. Während der Flucht zu den freien Menschen lernt Will das - bereits geweihte - Mädchen Eloise (Charlotte Long) kennen und verliebt sich in sie. Er entschließt sich, seine Freunde allein weiterziehen zu lassen und bei ihr zu bleiben, und nimmt dabei in Kauf, bald ebenfalls geweiht zu werden und fortan willenlos zu sein; ein Preis, den er bereit ist, für die Erfüllung seine Liebe zu Eloise zu zahlen. Dann jedoch wird auf einem zu Ehren der Dreibeiner ausgetragenen Turnier Eloise zur Turnierkönigin ernannt und ist somit "auserwählt", den Dreibeinern in deren "goldener Stadt" zu dienen; sie lässt sich bereitwillig von einem Dreibeiner holen und davontragen. Ihre Eltern sind über diese Ehre entzückt, aber Will natürlich eher weniger, dem dadurch schmerzhaft vor Augen geführt wird, dass es keine Freiheit und kein Glück gibt, solange die Welt von den Dreibeinern beherrscht wird. Er holt zum Glück seine Freunde wieder ein, die inzwischen allein weitergezogen sind; nachdem ihm allerdings von einem Dreibeiner aufgelauert wird und ihm ein Sender implantiert wird, der die Dreibeiner zum Versteck der Rebellen führen soll, muss ihm Beanpole, der Intelligenzbolzen, den Sender aus dem Fleisch schneiden. Hashtag #SuchDirWasWoraufDuBeißenKannst. Die Drei finden für einige Zeit Unterschlupf bei der Winzerfamilie Vichot, die Will nach dem Eingriff gesund pflegt. Als aber die bereits geweihte älteste Tochter der Vichots ihren Verlobten mitbringt, ein Mitglied der "Schwarzen Garde", wird es für die Freunde Zeit, aufzubrechen und weiterzuziehen. Einmal gelingt es ihnen gar, durch eine Explosion einen Dreibeiner zu Fall zu bringen und zu zerstören, für mich eine der einprägsamsten Szenen der Serie; dabei entdecken sie auch, dass die Dreibeiner nichts weiter als Fortbewegungsmittel sind, die von anderen Menschen gesteuert werden.

Die Haupthelden
Henry, Will und Beanpole: Die drei Jugendlichen wollen der Weihe entgehen. Koch Media
Chemin de fer: Unsere drei Helden gehen Schienen entlang, die aus ihrem Blickwinkel nur erstaunliche Relikte einer längst vergangenen Zeit darstellen. Koch Media
Der Triumphbogen sieht nicht mehr ganz so triumphal aus: Große Städte wie Paris sind schon lange zerstört. Koch Media
Kurze Verschnaufpause: Die Drei finden Unterschlupf in einem Schloss. Koch Media
Und Will verliebt sich in die schöne Eliose. Koch Media
Nur hat die Sache einen Haken: Eliose ist bereits geweiht. Koch Media
Liebesdreieck in der Zukunft: Auch unter dreibeiniger Herrschaft gibt es Nebenbuhlereien. Koch Media
Eliose wird zur Turnierkönigin auserwählt ... Koch Media
... und vom Dreibeiner gepackt ... Koch Media
... und davongetragen. Koch Media
Will kann es nicht fassen, die anderen nehmen es mit Wohlwollen hin. Koch Media
Böser Schreck in der Nacht: Ein Dreibeiner lauert Will auf ... Koch Media
... und schnappt ihn mit seinem Greifarm. Koch Media
Er implantiert ihm einen Sender, um die Dreibeiner zum Versteck der Rebellen zu führen. Koch Media
"Such dir was, worauf du beißen kannst": Beanpole schneidet den Sender heraus. Koch Media
Madame Vichot und ihre vielen Töchter nehmen die drei Helden vorübergehend bei sich auf. Koch Media
Über diesen Weinberg herrscht nicht Angela Channing, sondern Dreia Beining. Koch Media
Vereint mit den Rebellen: Der Kampf gegen die Herrscher beginnt! Koch Media
Neuer Held ab der zweiten Staffel: Fritz lässt sich in die "goldene Stadt" holen. Koch Media
Sandy und Sandy: In der "goldenen Stadt" müssen Will und Fritz Raumfahrtanzüge tragen. Koch Media
Keine so romantische Reunion: Will sieht Eloise wieder, in einen künstlichen Schlaf versetzt. Koch Media
Zum Glück erkennt er sie noch - die Schauspielerin ist inzwischen nämlich eine andere (Cindy Shelley). Koch Media
Tänzchen gefällig? Eloise ist erwacht - leider aber nur in einer Illusion des Cognoscs. Koch Media
Das bittere Ende: das Rebellenlager ist zerstört. Koch Media
Beanpole, Will: "War denn nun alles umsonst?!" Koch Media

Es ist nicht alles Gold, was blechern glänzt

Zu den Kritikpunkten an der ersten Staffel gehörte, dass die Dreibeiner nur relativ selten zu sehen waren, weshalb im Staffelauftakt der zweiten Staffel direkt mehr der blechernen Gesellen zu sehen waren, als in der kompletten ersten Staffel. Über diese Notwendigkeit konnte man geteilter Meinung sein. Ich mochte damals, dass erfolgreich die permanente Bedrohungssituation durch das mögliche Auftauchen eines Dreibeiners geschaffen wurde, gerade weil diese nicht unmittelbar in den Szenen vorkamen; das machte Fälle, wo dann tatsächlich einer im Bild erschien, umso dramatischer. Als im Laufe der zweiten Staffel die Handlung in die "goldene Stadt" verlegt wird, eine Kuppel, unter der die Dreibeiner "wohnen", stehen nicht mehr die dreibeinigen Roboter im Fokus, sondern deren Erschaffer: außerirdische Wesen, ebenfalls auf drei Beinen stehend, die die Roboter nach ihrem Vorbild geschaffen haben, um die Menschen zu überwachen und die Weihe durchführen zu können. Ebenjene Außerirdische, "Meister" genannt, waren auf ihre Art und Weise auch Angst einflößend, erzeugten bei mir aber nicht mehr dieselbe undefinierbare Gefahr wie die riesigen Roboter.

Die Serie wird einem nicht für großartige schauspielerische Leistungen in Erinnerung bleiben. Auch der Look der Serie wirkt eher gewöhnungsbedürftig, auf Video aufgezeichnet. Es gab definitiv auch Längen in der Handlung. Vielfach wird kritisiert, dass in der Serie der Aufenthalt bei der Winzerfamilie Vichot eingebaut wurde, der in der Buchvorlage nicht vorhanden war, um die Handlung zu strecken. Gerade diese Szenen der Geborgenheit bei der Familie blieben mir aber besonders in Erinnerung, denn umso bitterer war es, dass die drei Freunde auch dort nicht bleiben konnten, weil sie weiterfliehen mussten. Für damalige Verhältnisse eindrucksvoll waren die Special-Effects, dank derer sich die Dreibeiner durch die Welt bewegen konnten; heutzutage werden die Effekte beim Betrachten wohl eher ein Schmunzeln hervorrufen. Das Design der Dreibeiner selbst gefällt mir aber auch heute noch ausgesprochen gut.

Die Musik

Rückblickend gesehen trug die Qualität des Scores einer Serie maßgeblich dazu bei, wie gern ich sie mochte ("Twin Peaks", "California Clan" - um zwei weitere, sehr unterschiedliche Beispiele zu nennen). Mögen "Die dreibeinigen Herrscher" auch Schwächen gehabt haben, die Hintergrundmusik gehörte mit Sicherheit nicht dazu. Sie wurde von Ken Freeman komponiert und oft wiederkehrend verwendet (damals ein Novum im britischen Fernsehen), und trug nach meinem Empfinden maßgeblich dazu bei, die bedrohliche Allgemeinsituation, einzelne Actionsequenzen, aber auch kurze Momente von Geborgenheit und Hoffnung erst wirklich zu einem Großen und Ganzen zu kombinieren. Ich ließ damals deswegen beim Anschauen der Sendung immer den Kassettenrekorder mitlaufen, um die einzelnen Musikstücke zu erhaschen, in der Hoffnung, dass sie nicht durch Dialoge "gestört" werden würden, und erschuf mir so auf Audiokassette meinen eigenen Soundtrack zur Serie. Inzwischen kann man das auch einfacher haben. Auf CD ist der Soundtrack vergriffen, aber bei Amazon gibt es ihn zum Glück seit einiger Zeit als Stream. Leuten, die die Serie gern gesehen haben, ist er sehr ans Herz zu legen; beim Hören ist die Grundstimmung der Serie sofort wieder da. In der einen Minute noch eine verträumte Flötenmusik, wird diese aber jäh unterbrochen von trompetenden Blechbläsern (weil in der betreffenden Szene wieder hinter irgendeiner Ecke ein Dreibeiner aufgetaucht ist).

Das schlimmste Trauma der Seriengeschichte (auch von allen, die noch kommen)

Als ich meine Mutter kürzlich auf die Serie ansprach, war ihre Frage: "Wie ging das eigentlich aus?" Meine Antwort lautete leider: "Gar nicht!" Nie werde ich den Donnerstagnachmittag vergessen, an dem die in der Hörzu als "letzte Folge" ausgewiesene letzte Folge ausgestrahlt wurde. Man war gespannt, wie die Serie enden würde, wie die Herrschaft der Dreibeiner von den aufständischen Menschen niedergeschlagen werden würde, und ob Will doch noch seine Eloise bekommen würde, die inzwischen in der goldenen Stadt in einer Art Koma konserviert gehalten wurde. Aber in den letzten Serienminuten geschah nichts von alledem. Nach der erfolgreichen Rückkehr unserer Helden aus der goldenen Stadt in das Camp der freien Menschen finden sie dieses in völlig zerstörtem Zustand vor. Der mit Sicherheit schlimmste letzte Satz einer Serie stammt von Hauptheld Will: "War denn nun alles umsonst?!" Das fragte man sich als Zuschauer in diesem Moment auch. Dieses Ende war nicht als Serienfinale konzipiert worden, sondern als Finale der zweiten Staffel, der eine dritte folgen sollte, in der die Rebellen dann erfolgreich die Dreibeiner besiegen. Aber die BBC zog nach der zweiten Staffel den Stecker; und so sollten "Die dreibeinigen Herrscher" mein erstes Fernseherlebnis einer überraschend abgesetzten und daher für immer unvollendeten Serie werden. Es fiel und fällt mir bis heute schwer, das zu akzeptieren. Aber wir leben ja im goldenen Zeitalter der Serien-Revivals, vielleicht sollte man die Hoffnung noch nicht komplett aufgeben.

Das Buch "Die dreibeinigen Monster" von John Christopher allerdings, auf dem die Serie beruht, erzählt die Geschichte zu Ende, ein Glück! So fand ich damals dann doch noch eine Closure dieser abenteuerlichen Serie, die sowohl von der Grundgeschichte her als auch in vielen kleinen Details, trotz einiger Mängel in der Umsetzung, mit zum Packendsten gehörte, das ich und viele meiner Generation im Fernsehen verfolgt hatten.

Die "goldene Stadt"
Modellversuch: Die Rebellen planen die Infiltrierung der "goldenen Stadt". Koch Media
So sieht das Ganze dann in der Realität aus. Koch Media
In der "goldenen Stadt" erwartet man gespannt die Neuankömmlinge. Koch Media
Schöner Wohnen? Die "goldene Stadt" hat da ein paar Vorschläge ... Koch Media
... bei genauerer Betrachtung erinnert die Außenverkleidung der Gebäude aber eher an Joan Collins' "Denver-Clan"-Garderobe. Koch Media
#WillToo: Wills Meister geht auf Tuchfühlung. Koch Media
Big Brother in der Goldenen Stadt: Will lebt luxuriös in einer Art Hotelzimmer ... Koch Media
... während Fritz im Untergrund schuften muss. Koch Media
Noch vor dem 30. Lebensjahr sind die menschlichen Sklaven körperlich am Ende und lassen sich freiwillig in ihre Atome auflösen. Koch Media
Für einen kurzen Moment wähnt sich Will in den "weißen Bergen" ... Koch Media
... jedoch beendet kurz darauf sein "Meister" die Illusion einer heilen Welt. Koch Media
Immer unter Beobachtung: Die menschlichen Sklaven werden nicht aus den Augen dem Auge gelassen. Koch Media
Der Storyline in der "goldenen Stadt" wird oftmals ein homoerotischer Subtext nachgesagt. Im Bild: Der junge Fritz und sein väterlicher Freund Pierre genießen einen rosafarbenen Drink im Club "Rosa Papagei". Koch Media
Besuch beim "Cognosc": Will wird die Ehre zuteil, eines der höheren Wesen der Stadt kennenzulernen. Koch Media
Getöteter Meister: Will plädiert auf Notwehr, darf aber nicht auf ein faires Verfahren hoffen. Koch Media

Long time no see

Nach der Ausstrahlung der letzten Folge war die Serie nie wieder im deutschen Fernsehen zu sehen. Das ist einigermaßen bemerkenswert hinsichtlich der damaligen Popularität, und hing wohl auch mit ungeklärten Ausstrahlungsrechten zusammen. Dieser Umstand trug natürlich zum Kultfaktor der Serie bei den damaligen Zuschauern bei, der nicht - wie möglicherweise andere Jugendserien - durch ein erneutes Anschauen im Erwachsenenalter entzaubert werden konnte. Stattdessen blieben einem "Die dreibeinigen Herrscher" mit ihrer eindrucksvollen Wirkung über die Jahre unverändert im Gedächtnis, bis mit dem Aufkommen der DVD zu Beginn der Nuller-Jahre auch endlich zumindest die erste Staffel veröffentlicht wurde - zunächst nur im Heimatland UK, weshalb ich sie dort bestellen musste - mein allererster DVD-Kauf überhaupt, obwohl ich noch gar kein DVD-Abspielgerät besaß! Inzwischen ist die komplette Serie auf DVD erhältlich, auch auf Deutsch - nach der deutschen Tonspur musste erst einmal gefahndet werden, sie wurde dann mit Hilfe alter VHS-Mitschnitte wiederhergestellt. Ob man die Serie bereits gesehen hat oder nicht - wenn man sie heutzutage ansieht, wird sie wahrscheinlich nicht dieselbe Faszination ausüben wie damals. Trotzdem gibt es viele gute Gründe, mal (wieder) reinzuschauen. Und sei es nur, um ein bisschen dem Zeitgeist von 80er-Jahre-Science-Fiction zu frönen.

Trailer:


Zu "Serien unserer Kindheit (1): Parker Lewis - Der Coole von der Schule"
Zu "Serien unserer Kindheit (2): Ocean Girl"
Zu "Serien unserer Kindheit (3): DuckTales"
Zu "Serien unserer Kindheit (4): Batman"
Zu "Serien unserer Kindheit (5): Falcon Crest"
Zu "Serien unserer Kindheit (6): Pokémon"
Zu "Serien unserer Kindheit (7): The Tribe"
Zu "Serien unserer Kindheit (8): Rückkehr nach Eden"


18.10.2018 - Gregor Löcher/TV Wunschliste
Bild: Koch Media


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Betreff geschrieben von Datum/Zeit Zugriffe 
  Serien unserer Kindheit: "Die dreibeinigen Herrscher"
TV Wunschliste 18.10.18 11:38 1845 
  Re: Serien unserer Kindheit: "Die dreibeinigen Herrscher"
nicki 75 18.10.18 15:20 667 
  Re: Serien unserer Kindheit: "Die dreibeinigen Herrscher"
Gregor Löcher 18.10.18 15:26 583 
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VT 5081 18.10.18 21:28 558 
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xy 18.10.18 21:39 587 
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Gregor Löcher 18.10.18 22:01 562 
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Thinkerbelle 19.10.18 13:08 576 
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xy 19.10.18 17:04 690 
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VT 5081 19.10.18 19:17 490 
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xy 19.10.18 20:42 508 
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Thinkerbelle 20.10.18 12:51 411 
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Fall Guy 20.10.18 14:39 500 
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xy 20.10.18 14:48 473 
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U56 20.10.18 14:49 521 
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xy 20.10.18 14:57 507 
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Fall Guy 20.10.18 16:21 530 
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xy 27.10.18 15:21 578 
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Snake Plissken 20.10.18 19:46 498 
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Thinkerbelle 20.10.18 20:43 463 
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andreas_n 21.10.18 09:39 536 
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Snake Plissken 21.10.18 11:17 482 
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andreas_n 21.10.18 20:57 492 
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Don (1977) 19.10.18 09:13 551 
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Gregor Löcher 19.10.18 14:21 454 
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U56 19.10.18 16:40 481 
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Snake Plissken 20.10.18 22:22 504 
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Don (1977) 21.10.18 11:28 557 
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Gregor Löcher 21.10.18 18:08 492 
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Darkness 24.10.18 17:33 484 
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Peter10a 28.10.18 02:29 717 


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