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Re: Nachkriegsfilme auf 3sat - Fragen zur Digitalisierung
Callist schrieb:
------------------------------------------------------- > Aber was ich wissen möchte: Werden denn die > Kameranegative "im Ganzen" belassen und man > kopiert NUR die brauchbaren Szenen (also selektiv) > auf das Positiv oder finden bereits Schnitte am > Negativ statt? Habe nochmals ein wenig recherchiert zum Stichwort "Kameranegativ". Zunächst mal: Mit dem Begriff ist höchtswahrscheinlich die ursprüngliche Schnittfassung gemeint, von der dann Kopien gezogen wurden. Um eine möglichst gute Qualität zu erreichen, wurde tatsächlich das Negativmaterial aus den Kameras für die erste Schnittfassung verwendet. Hier wird zum Beispiel darauf verwiesen, dass nachträgliche Änderungen an einem Kameranegativ vorgenommen wurden: [www.murnau-stiftung.de] (Die urspüngliche Fassung wurde mit Hilfe einer frühen Kopie wiederhergestellt.) Charlie Chaplin hat in einem eigenem Archiv das Originalfilmmaterial zu wohl nahezu all seinen Filmen aufbewahrt. Er drehte in der Stummfilmzeit rein experimentell, ohne Drehbuch. So sind unzählige Szenen-Varianten zu einzelnen Filmen vorhanden, die für spätere Dokumentarfilme ("Der unbekannte Charlie Chaplin", 1983, 3-tlg.) verwendet werden konnten, anhand derer man genau nachvollziehen kann, wie Chaplin in den 20er Jahren arbeitete. Die allermeisten Filmemacher haben früher aber nur das behalten, was für die Schnittfassung eines Films benötigt wurde. Chaplin war hier wohl eine große Ausnahme. Sehr wahrscheinlich also, dass lediglich die Schnittfassung aus den Kameranegativen existiert! Wenn es dich so interessiert, was die Murnau-Stiftung noch an Material zu diesem Film besitzt, frage doch dort mal nach?! Zum 2. Teil Deiner Frage: Ich glaube nicht, dass die Negative vor der Digitalisierung noch auf ein Positiv kopiert werden. Die Negative werden direkt digitalisiert (maschinell gescannt, evtl. zuvor noch gereinigt). Das Positiv entsteht dann im Computer, also nicht im Fotolabor. Mir stellt sich jetzt übrigens auch eine Frage: Wenn eine Schnittfassung zur bestmöglichen Qualität aus den Kameranegativen erstellt wurde, wie hat man dann ursprünglich die von Dir erwähnten Trickblenden eigentlich erstellt? Wurde hier also kopiertes Material mit dem Original kombiniert? > Und wo lagern eigentlich die Kameranegative? (Ich > hatte diese Frage schon einmal gestellt) Hoffentlich in gut klimatisierten Archiven mit noch beserem Brandschutz. Kelte In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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