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Serien unserer Kindheit: "The Tribe"
![]() Der Gedanke an eine Welt ohne Erwachsene, die diese bestimmen, mag aus der Sicht eines aufmüpfigen Kindes oder rebellierenden Teenagers zunächst reizvoll erscheinen. In der neuseeländischen Jugendserie "The Tribe" ist so eine Welt für die jungen Protagonisten jedoch eine harte und oftmals düstere Realität und ein täglicher Kampf ums Überleben. Vor den Augen des Zuschauers entspinnt sich somit ein gleichsam gefährliches wie faszinierendes dystopisches Zukunftsszenario. ![]() Trailer: Keine Heile-Welt-Serie für KinderEine Serie dieser Art gab es davor nicht im KiKA. "The Tribe" ist keine typische Jugendserie, denn sie zeigt das genaue Gegenteil einer heilen Welt. Die Probleme, mit denen sich die Protagonisten hier beschäftigen müssen, sind nicht ihre Noten in der Schule, sondern grundlegende, wie die Frage der Nahrungsbeschaffung. Genau das macht einen großen Teil der Faszination der Dramaserie aus und war ein Hauptgrund, warum mich persönlich "The Tribe" so gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Es war die erste Serie, bei der ich es wirklich kaum erwarten konnte zu sehen, wie es weitergeht, nicht zuletzt dank der oftmals eingesetzten spannenden Cliffhanger am Ende einer Folge.Zudem ist es eine der wenigen Jugendserien, die nicht immer klar zwischen Gut und Böse trennt, sondern in der viele Charaktere sich auch in einer Grauzone dazwischen bewegen. Dadurch entstehen viel komplexere und interessantere Figuren, wie zum Beispiel Lex (Caleb Ross) oder Ebony (Meryl Cassie), die man trotz oder gerade wegen ihrer fragwürdigen Moral ins Herz schließt. So gibt es Feinde, die später zu Freunden werden, aber auch Leute, die ihren eigenen Tribe verraten. Oft müssen aus einer Notlage heraus Bündnisse geschlossen und die eigenen Bedürfnisse mit dem Blick auf das große Ganze hinten angestellt werden. ![]() Kein Schwarz oder WeißNicht immer ist alles in der Welt nur schwarz oder weiß und das hat "The Tribe" sehr deutlich gemacht. Die dystopische Serie hat in vielen Bereichen neue Wege beschritten und mutig Themen angesprochen, die Kritiker teils als nicht kindgerecht einstuften. Neben eher soaphaften Elementen wie Freundschaften, Familien und verschiedensten Liebesbeziehungen, wurden auch ernstere Themen wie Politik, religiöse Sekten und Aspekte wie psychische und körperliche Krankheiten, Süchte und Gewalt angesprochen. Gerade wegen der oft kontroversen Thematiken hat die Serie mittlerweile bei vielen Fans Kultstatus.![]() Ich weiß nicht, ob es zu viel gesagt wäre, wenn ich behaupten würde, dass "The Tribe" den Grundstein für meine spätere Präferenz für postapokalyptische Geschichten gelegt hat. Fakt ist, dass zu meinen Lieblingsserien heute "The Walking Dead", "Fear the Walking Dead", "Attack on Titan" und "The 100" zählen. Den Gedanken, eine Zivilisation von Grund auf neu zu gestalten, finde ich gleichsam erschreckend wie interessant. Manchmal frage ich mich, was ich in so einer Situation tun würde und bin dann doch froh, das Ganze nur in Form einer TV-Serie zu erleben. Auch wenn "The Tribe" nicht mit den aufwendigsten Mitteln produziert wurde, so war man als Teenager zu gefesselt von der spannenden Story, um dies zu bemerken. Nach der fünften Staffel wurde die Serie schließlich abgesetzt, auch, weil die Hauptdarsteller mittlerweile einfach zu alt waren um noch glaubhaft Jugendliche zu verkörpern. Fortgesetzt wurde "The Tribe" dennoch in Form von Büchern. Als DVD-Box sind in Deutschland die ersten 26 Folgen erschienen. Zu "Serien unserer Kindheit (1): Parker Lewis - Der Coole von der Schule" Zu "Serien unserer Kindheit (2): Ocean Girl" Zu "Serien unserer Kindheit (3): DuckTales" Zu "Serien unserer Kindheit (4): Batman" Zu "Serien unserer Kindheit (5): Falcon Crest" Zu "Serien unserer Kindheit (6): Pokémon" 13.09.2018 - Jana Bärenwaldt/TV Wunschliste Bild: Channel 5/Vimeo [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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