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Re: Lieb gemeint, aber unheimlich
Alvine schrieb:
------------------------------------------------------- > > Sowas fand ich generell immer gruselig, wie > (hauptsächlich) in Geschichten von früher mit > Kindern umgegangen wurde. Das Kind in eine > schreckliche Situation bringen, kein Mitgefühl > und dann Sätze wie "Es ist nur zu deinem > Besten.", "Wenn du älter bist, wirst du das > verstehen.", "Sei doch vernünftig." usw. - > furchtbar. Da hat sich meine Einstellung seit > meiner Kindheit auch kein Stück geändert. "Stell dich nicht so an" hast du vergessen. ;) Ich bin in der Zeit groß geworden, als so mit den Kindern umgegangen wurde. Daher hat mich das in Serien und Filmen früher nicht weiter aufgeregt. Mich hat da immer nur gestört, wenn Kinder als "ein weiteres Maul zum Stopfen" bezeichnet wurden. Denn trotz Prügelstrafe und weniger Rücksichtnahme haben mir meine Eltern nie das Gefühl gegeben eine Last zu sein. Und es wurde ja auch möglichst Rücksicht genommen, aber eben nicht in dem Grad, dass die Eltern ihr Leben an das Kind anpassten. Es war eher das Kind, das sich an die Eltern anpassen sollte. Aber wenn ich sehe, wie die heutigen Eltern immer planen wo sie ihre Kinder den ganzen Tag über hinbringen können, dann denke ich, dass sich da auch nicht so sehr viel geändert hat, es wird nur auf andere Weise keine Rücksicht genommen. Die Kinder wachsen vielleicht ab einem viel früheren Alter rein, dass sie den ganzen Tag nicht zu Hause sind, und stören sich daher dann auch nicht mehr daran. Aber ich hätte mich da als Kind abgeschoben gefühlt. Und ich glaube auch heute würden die meisten Eltern nicht so weit gegen ihren Job aufzugeben, damit sich ihr Kind nicht abgeschoben fühlt. Ich denke so oder so werden Eltern immer eine Balance finden müssen ihr eigenes Leben zu leben und den Wünschen ihrer Kinder zu entsprechen. Und früher wie heute wird auch einfach mal eine Entscheidung fallen, bei der das eigene Leben vor geht, ob das Kind jetzt damit einverstanden ist oder nicht. Und das ist auch richtig so, denn auch Eltern haben ein Recht auf ihr eigenes Leben, und auch Kinder müssen lernen, dass nicht immer alles so läuft wie sie sich das wünschen. Wenn sie das erst im Erwachsenenalter lernen, dann werden sie viel größere Probleme damit haben. Und ein Waisenkind wie Heidi würde heute in ein Heim kommen, wenn die Tante berufstätig ist und sie nicht nehmen kann. Das wäre sicher auch nicht besser als die Unterbringung beim Großvater. Beim Großvater hat sie sicher größere Freiheiten genossen als im Heim. Und selbst wenn sie in eine Pflegefamilie käme, das wäre derselbe Anpassungsprozess wie Heidi ihn beim Großvater hatte. Ich denke, auch heute ist es für ein Kind schwierig, wenn es die Eltern verliert. Die allerwenigsten werden in der gewohnten Umgebung bleiben können. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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