Kürzlich hatte ich endlich mal Gelegenheit, mir - dank der DVD-Veröffentlichung aus dem Hause Hoanzl - den "Abend für zwei Komödianten" mit Elfriede Ott und Maxi Böhm anzusehen.

Die Kernerkenntnis, die ich aus dieser Sichtung gewonnen habe, ist einerseits ein Indiz für meine Begeisterung bezogen auf dieses Programm, stimmt mich jedoch andererseits ein sehr traurig, nämlich:

Um die Bandbreite dieses Programms abzudecken, bräuchte man in der heutigen Zeit meines Erachtens mindestens 10 (eher mehr) Personen, aus verschiedenen Gründen.

Schon nach den ersten Momentan war klar, dass wir hier eine absolute Sternstunde der TV-Nostalgie mit zwei absoluten Ausnahmekünstlern erleben. Dass mich nicht jede Nummer gleichermaßen begeisterte, versteht sich natürlich von selbst. Aber genau dieser Umstand ist andererseits wiederum ein Indiz dafür, dass letztlich für JEDEN etwas dabei war. Und nochmals: Alleine schon vor der dem Spektrum, dass Elfriede Ott und Maxi Böhm abgedeckt haben, kann ich einfach nur den Hut ziehen.

Absolut gelungen fand ich z.B. die Doppelconference der beiden - insbesondere das damit verbundene "Rollenspiel", wer denn nun den G'scheiten und wer den Blöden spielen soll :-).

Und wirkliche Gänsehaut bekam ich, als Maxi Böhm - in diesem Fall von Elfriede Ott sogar ausdrücklich als MAX (!!!!) Böhm angekündigt - sein Lied über den Tod sang, in dem es ja u.a. darum ging, dass sich ehrlich gemeinte Trauer wohl in eher engen Grenzen hält und selbst ein noch so gefeierter Künstler letztlich sehr schnell in Vergessenheit gerät. Hier lief es mir alleine deshalb schon eiskalt den Rücken runter, da dieser "Abend für zwei Komödianten" nach allen mir bekannten Informationen aus dem Jahre 1982 stammt (das genau Erstsendedatum kenne ich nicht, aber vielleicht kann dies jemand aus dieser Runde beisteuern?) und dass Max Böhm ja in ebendiesem Jahr leider, leider verstorben ist.

Sehr schade finde ich halt, dass es - so zumindest mein Eindruck - Programme dieser Art heutzutage nicht mehr gibt.

Es ist sehr lobenswert, dass Hoanzl gerade in der Vergangenheit viele nostalgische Sternstunden der Österreichischen Kabarett-, Theater-, Film- und Fernsehgeschichte veröffentlicht hat.

Schade ist allerdings, dass man sich dort (so wiederum zumindest mein Eindruck) seit längerer Zeit auf vergleichbar neues Material fokussiert, obgleich in den Archiven sicherlich noch zahlreiche Nostalgie-Perlen schlummern würden, wie ja z.B. der ORF III in der Vergangenheit immer wieder durch die Theater- und Fernsehlegenden bewiesen hat.

Leider hat auch dieser Programmschwerpunkt - wiederum zumindest meines Erachtens - sehr stark abgebaut, denn in jüngster Vergangenheit laufen dort, soweit ich es überblicke, überwiegend Spielfilme und Serien, während alte Fernsehspiele und Theater-Aufführungen (die ja eigentlich im Mittelpunkt eines Programmpunktes mit dem Titel "Theater- und Fernsehlegenden" stehen sollten), offensichtlich nur noch in Ausnahmefällen gesendet werden (so z.B. "Einen Jux will er sich machen" zum Tode von Heinz Petters oder eine Josefstadt-Aufzeichnung vom "Feldherrenhügel", die - wenn ich mich recht entsinne - zum Tode von Kurt Sobotka gesendet wurde).

Aber pardon, ich schweife ab :-).
Und natürlich bin ich auch auf Eure Meinung zum "Abend für zwei Komödianten" gespannt, gerne natürlich auch zu den ergänzenden Punkten (Hoanzl, ORF III) gegen Ende dieses Beitrags.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.18 19:48.