Dick Tracy schrieb:
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> ‚Drei nach Neun‘ zum Beispiel, mit dem sehr
> präsentablen Moderatorenduo Rakers/di Lorenzo,
> ‚Thadeusz‘ und ‚Dickes B.‘ mit dem
> erfreulich unaufgekratzten Jörg Thadeusz, die
> ‚Kulturzeit‘, auch ‚Markus Lanz‘ geht ab
> und zu, wenn die Gäste stimmen, ebenso wie
> ‚Roche und Böhmermann‘.
>
Da habe ich persönlich eher den Eindruck, die Talksendungen früherer Tage (70er/80er) waren doch um einiges interessanter. Heute geht es in den meisten Fällen darum, dass die Promigäste irgendein Produkt (Film,Buch,Album) verkaufen wollen. Dementsprechend ist der Großteil der Gespräche ziemlich fade. Wahrscheinlich hat man sich früher auch einfach nur weniger ums eigene Image geschert.
> An Kabarett- und Satiresendungen stehen bei mir
> ‚Neues aus der Anstalt‘, ‚Die Wochenshow‘
> und die diversen WDR-Sendungen von und mit Jürgen
> Becker vorne.
>
Auch in diesem Genre gab es meiner Meinung nach z.B. in den 80ern mehr Auswahl und vor allem unterscheidbare Sendungen (Scheibenwischer, Scheibnerweise, Nur für Busse, Jonas, Fast wia im richtigen Leben, Freitags Abend-Medienkunde für Anfänger etc.)
Übrigens von 1981-1987 lief "Rudis Tagesshow", ohne Zweifel das Vorbild für die von dir erwähnte "Wochenshow" ;)
Zwar hat heute fast jedes Dritte Programm seine eigene Kabarett-Sendung, im Grunde aber treten größtenteils immer die gleichen Leute auf, die einen Ausschnitt aus deren Solo-Programmen zum Besten geben. Unterscheiden tun sich die verschiedenen Sendungen lediglich durch das Rahmenprogramm bzw. die Anmoderation aber letztlich ist es "nur" abgefilmtes Bühnenfernsehen.
> Und wenn ich mal Lust habe, sind auch
> Quiz-Sendungen dran. Unterhaltend (und, im
> positiven Sinne, ‚ablenkend‘) finde ich ‚Das
> phantastische Quiz des Menschen‘ mit Dottore von
> Hirschhausen, ‚Die grosse Show der
> Naturwunder‘ mit Elstner/Yogeshwar, den
> ‚Super-Champion‘ mit Jörg Pilawa, ja… (auch
> wenn ich den wandernden, an einen erigierten Penis
> erinnernden grossen ‚Zeiger‘ für etwas albern
> bis irritierend halte).
>
Die heutigen Quiz-Sendungen folgen leider (fast) alle dem Multiple Choice Prinzip (eine Frage, vier Antworten) und das ist mittlerweile seit rund 10 Jahren der Fall. "Wer wird Millionär?" hat es damals (wieder)-eingeführt, diese uralte Führerscheinfragenprinzip, mit moderner Scheinwerferoptik aufgefrischt und einer (extrem nervtötenden) Spannungsmusik versehen.
Und leider sind so ziemlich alle Sender auf diesen Zug aufgesprungen, was einen grossen Einheitsbrei im Quiz-Genre zur Folge hatte.
Positiv beobachte ich dabei, dass man in letzter Zeit anscheinend bemüht ist, wieder aus dieser Genre-Starre herauszukommen, wenn auch nur mit Hilfe anderer alter Formate (Dalli Dalli, die Pyramide).
> Alles gute, zuweilen sogar informative
> Gesprächskultur bzw. gut gemachte Unterhaltung,
> die den Vergleich mit früheren Sendungen dieser
> Art nicht zu scheuen braucht; so wenig wie ihre
> Moderatoren.
Die Moderatoren...du erwähnst ja von Hirschhausen und Pilawa, die finde ich wiederum zum Einschlafen. Lieb und nett, und leider auch ohne Ecken und Kanten.
Da war mir der Dampfplauderer Heinz Schenk schon lieber (auch wenn ich mit der von ihm anmoderierten Musik nicht so viel anfangen konnte)