|
Re: Die wahren Gründe der Umstellung
Also erstens sollte ein öffentlich-rechtlicher Sender, der sich darüber hinaus noch "Kultur" nennt, gar nicht primär auf die Quote achten. Zweitens müsste man dann bei allen digitalen Spartenkanälen (info, neo, kultur) darüber nachdenken, ob es überhaupt Sinn macht, am Vor- und Nachmittag schon Programm anzubieten, denn das liegt bei allen drei genannten Sendern dann ja nicht selten im nicht messbaren Bereich.
Aber schauen wir uns spasseshalber die Quoten der sog. Kultschiene (die für mich primär wegen der Shows interessant ist) mal im Detail für die Woche vom 5. bis 9. März 2012 an: Am Montag liefen ab 13.15 Uhr neun Folgen "Der Kurier der Kaiserin". Davon hatten die ersten sechs eine Einschaltquote von je 0,01 Mio Zuschauer (=0,1% Marktanteil). Die nächsten drei Folgen am späteren Nachmittag kamen immerhin auf 0,02 Mio. Die zeitgleich gezeigten Dokumentationen bei neo und info lagen ebenfalls in etwa auf diesem Niveau. Am Dienstag brachte die Kultschiene sieben Folgen mit dem Dschungelkönig Dirk Bach als "Lukas". Die Quoten bewegten sich zwischen 0,00 und 0,01 Mio Zuschauer. "Weissblaue Geschichten" am Mittwoch schnitt verhältnissmässig besser ab und wurde - je nach Folge - von 0,03 bis 0,06 Mio Menschen gesehen. 0,4 bzw. 0,5 % Marktanteil waren die Folge. Neben meiner Oma schalteten dann am Donnerstag insgesamt 0,03 Mio "Das Erbe der Guldenburgs" ein, was einen MA von 0,3% zur Folge hat. Interessanterweise war das sogar die meistgesehenste Sendung an diesem Tag auf zdf.kultur. Die "Hitparade" am Freitag begann schwach mit 0,01 Mio, steigerte sich aber auf 0,06 Mio. 0,4 % Marktanteil sind die Folge. neo und info wurden im selben Zeitraum am Nachmittag von weniger Leuten gesehen. Was zeigt uns dieser Vergleich nun? Es gibt durchaus ein paar Leute, die sich am Nachmittag gerne die alten Sendungen ansehen. Da die Ausstrahlung dem ZDF ja aber vermutlich nichts kostet, sollte man durchaus versuchen, weiter ein vielfältiges Programm (z.B. mit "Dalli Dalli") anzubieten, denn hier bei den einzelnen Sendungen von 'guten' und 'schlechten' Einschaltquoten zu sprechen ist bei dem Bereich, in dem wir uns bewegen, nahezu lächerlich und kleinkariert. Ob da jetzt 0,01 oder 0,03 Mio zuschauen macht doch keinen wirklichen Unterschied, zumal wie schon eingangs gesagt bei einem Sender mit dem Anspruch auf Kulturvermittlung nicht auf die Quote geachtet werden sollte. Möchte man sich mit den Privaten messen, hätte man wohl besser "ZDF Sport" gründen müssen. Ich persönlich würde mich daher freuen, wenn man das ganze auf beiden Seiten (Macher und Zuschauer) etwas lockerer sehen würde und Rahmen hin, Rahmen her weiter eine bunte Mischung an älteren Produktionen gezeigt würde. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|