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Re: Wells Fargo
Oh doch, Wells Fargo (Tales of Wells Fargo) ist durchaus ein Begriff. Allerdings blieben mir irgendwie nur die 16 Farbfolgen im Gedächtnis, in denen Jim Hardie längst sein Dasein als Rancher fristet, der einen auf Familie macht und ab und an für Wells Fargo als Postkutschen- bzw. Eisenbahndetektiov arebeitet. Die halbstündigen Schwarzweiß-Folgen hingegen waren es, die Tales of Wells fargo so beliebt machten (es gab ja insgesamt fast 200 Episoden, von denen nur rund ein Viertel bei uns zu sehen war) - und dabei eiskalt von dem uns allen bestens bekannten "Eisenbahndetektiv Matt Clark" abkupferten. Denn Tales of Wells Fargo startete mit Jim Hardie als Wells Fargo Detektiv, und seine Abenteuer sind fast eine Eins-zu-Eins-Umsetzung des Eisenbahndetektivs Matt Clark. Jim Hardie begegnet allen möglichen historischen Personen des Wilden Westens, und die Geschichten wurden erzählt, als wäre es eine Western-Variante von "Polizeibericht". Die markante Stimme von Dale Robertson machte die Serie zusätzlich zum Highlight für Westernfans, und das einzige, was ich immer störend empfand, waren seine ständig zu einem Lächeln verzogenen Mundwinkel - aber für sein Aussehen kann niemand etwas. Dennoch hatte es den Anschein, als nehme Jim hardie seine Gegner nie besonders ernst.
Nun ja, Dale Robertson machte eine recht gute Figur, die Serie war actionreich und es wurde viel geballert und geprügelt und geritten, Eisenbahnen kamen vor, und Postkutschen und Wells Fargo Frachtbüros wurden überfallen... alles sehr unterhaltsam. Die Serie verlor erst an Reiz, als man auf den Zug der "Familienwestern" a la Bonanza, Shiloh Ranch und Big Valley aufsprang und Jim Hardie Freunde und familienmitglieder an die Seite stellte. Da war's dann vorbei mit dem taffen detektiv, der im Alleingang der Gerechtigkeit zum Sieg verhalf, und man sorgte dafür, dass Wells Fargo sich aus der reihe der Western-Dutzendware nicht mehr abhob. Will nicht heißen, dass die Serie schlecht gewesen wäre - sie war nur eben nichts anderes mehr als ein TV-Western wie viele andere auch, nur bei weitem nicht so erfolgreich wie die "großen" Familien-Westernserien. In den USA ist ja inzwischen eine DVD-Box mit einigen der Schwarzweiß-Folgen erschienen, und ich hoffe, dass die gesamte Serie aufgelegt wird. Insgesamt hat mir Wells Fargo recht gut gefallen und ich möchte schon noch die komplette Serie sehen. Ob Wells Fargo je auf Deutsch aufgelegt wird, wage ich derzeit erst mal zu bezweifeln, ist es doch so, dass sie hierzulande nie den Bekanntheitsgrad von Bonanza, Shiloh oder Am Fuß der Blauen Berge erlangte und somit der überwiegenden zahl der TV-Nostalgiker nicht so sehr bekannt sein dürfte... Der Lonewolf Pete 1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.11 13:23.
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