Ich weiß nicht, wie ihr das findet - ich finde das ziemlich krank. Hinter jedem dieser Schiksale stehen Menschen, die es sicher nicht prickelnd finden, dass sie vor die Kamera gezerrt werden. Im übrigen zeigt die Erfahrung, dass insbesondere die SAT.1-Produktionen wie die oben genannten "Sozialfahnder" in einer Art und Weise aufgemacht sind, die ich - gelinde gesagt - zum Kotzen fand. Hier wurde durchgängig das Bild vom Sozialhilfeempfänger als notorischer Leistungserschleicher und Faulpelz, der dem Staat auf der Tasche liegt gezeichnet. Freilich gibt es Menschen, die den Sozialstaat "betrügen". Das ist entschieden abzulehnen und dagegen ist auch von den Behörden entsprechend vorzugehen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden, der durch die Bereicherungs- und Selbstbedienungsmentalität einiger krimineller Manager entsteht ist jedoch ungleich größer, gleichwohl sind es auch hier traurige Ausnahmen von der Regel. Ich frage daher SAT.1: Wann hören Sie damit auf, in voyeuristischer Manier die ans Licht der Öffentlichkeit zu ziehen und an den Pranger zu stellen, die sich kaum wehren können? Wann hören Sie damit auf, ganze Gesellschaftsschichten pauschal zu diskreditieren? Wann kommt endlich die Dokutainment-Reihe "Das 11. Gebot: Du darfst dich nicht erwischen lassen - mit Zumwinckel, Müller und Esser auf Absahn-Tour nach Liechtenstein"? Ach so, ich vergaß: das geht ja nicht, dann gehen ja Werbeeinnahmen flöten!