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Juristische Schritte gegen "Frontal21"
Die Ausstrahlung der "Frontal21"-Dokumentation "Das Pharma-Kartell" vom 9. Dezember hat nun wohl ein juristisches Nachspiel. Wie der Wort&Bild Verlag mitteilte, gehe er juristisch gegen zwei Autoren des Politikmagazins und das ZDF vor. Eine Gegendarstellung sei dem Sender bereits zugesandt worden und auch Unterlassungsansprüche wegen falscher Tatsachenbehauptungen seien ebenfalls bereits auf dem Weg. Nach Angaben des Wort&Bild Verlags, der das Magazin "Apotheken Umschau" herausgibt, wurde in der Dokumentation der Ehemann einer verstorbenen Frau gezeigt, der in dem Artikel "Wege aus der Depression" blätterte, welcher aus der "Apotheken Umschau" vom 15. November 2004 stammt. Der Sprechertext dazu: "Ihr Mann hält die Zeitschrift heute für mitverantwortlich am Tod seiner Frau." Durch diese Darstellung sei der falsche Eindruck erweckt worden, das Magazin sei mit Schuld am Tod der depressiven Frau Monika K. Diese habe in der "Apotheken Umschau" einen Artikel über neuartige Medikamente gelesen und sich von ihrem Arzt anschließend ein bestimmtes Antidepressivum verschreiben lassen. Elf Tage später habe sie unter Einfluss des Medikaments Selbstmord begangen. Der Verlag wies jede Mitschuld von sich und dementierte auch die Darstellung, die redaktionelle Unabhängigkeit und wissenschaftliche Korrektheit der Inhalte seinen nicht gewährleistet. Dafür seien zwei Fachwissenschaftler zuständig. Außerdem widersprach man der Aussage einer in der Dokumentation gezeigten Anzeigenverkäuferin, die aussagte, dass der Inhalt eines Beitrags je nach Buchung von Anzeigen verändern könne. Bereits vor der Ausstrahlung von "Das Pharma-Kartell" waren der Redaktion des Politikmagazins von Seiten der Pharmaindustrie Unwissenschaftlichkeit und Unverantwortlichkeit vorgeworfen worden. Doch "Frontal21" verteidigte seine Darstellung. In der Dokumentation ging es den Machern demnach darum zu zeigen, "wie die Pharmaindustrie Ärzte, Selbsthilfegruppen und Medien manipuliert und instrumentalisiert, um ihre Produkte an den Patienten zu bringen." Einer juristischen Auseinandersetzung sehe man zudem gelassen entgegen. 17.12.2008 - Ralf Döbele/wunschliste.de Quellen: Sat+Kabel/DWDL/ZDF.de [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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