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Re: Zweites großes Diskussionsthema: Serienkunst
Deinen Beitrag fand ich sehr interessant. Ich glaube, du hast eine viel so romantische Sichtweise auf Filme, vielleicht auf Bücher. Sie sollen auch Geld einspielen. Außerdem ist ein billiger Film nicht gleich ein künstlerisch wertvoller Film. Noch etwas: Charles Dickens hat seine Romane auch in Fortsetzunggeschichten veröffentlicht. Seine Bücher gehören zum Kanon der großen englischen Literatur. Shakespeare mußte sein Globe-Theatre auch voll bekommen. Außerdem sind seine Stücke weit vulgärer als wir denken. Wir kennen sie ja meistens in der Schlegel-Übersetzung. Bei inhaltsgetreuen, modernen Übersetzungen zieht's dir die Schuhe aus, so vulgär sind sie. Kunst und Kommerz muß sich nicht ausschließen. Die Serien waren als Anregung gedacht. Du hättest auch andere Serien nehmen können. Wie die Dino. Und, und, und. Daß eine Serie zum Nachdenken und Diskutieren herausfordert (und damit meine ich jetzt nicht, daß man sich gegenseitig nur die Handlung erzählt)? Ja, warum nicht. > >> Star Trek, rsönlichen Favoriten ist "Mononoke Hime" von Hayao Miyazaki - sollte der jemals als "Prinzessin Mononoke" in Deutschland ins Kino kommen (was zum Glück immer wahrscheinlicher wird!), dann wird man endlich auch bei uns einen Film zu sehen bekommen, den man nie wieder vergißt, und der vielleicht dazu beitragen wird, daß Animes nicht mehr als "Kleinkinderkram" abgetan werden. >Ein anderer "Animekunst"-Film ist wohl "Perfect Blue" (Kinostart in Deutschland: 6. Juli 2000), wobei der allerdings eher für Fans von "Akte X", "Twilight Zone" und "Das Schweigen der Lämmer" geeignet ist... >Serienkunst bei Animes? Da fallen mir auf Anhieb zwei Beispielserien ein: "Neon Genesis Evangelion" (26 Folgen und 2 Spielfilme; gibt's in Deutschland auf Video) und "Serial Experiments Lain" (13 Folgen; gibt's bisher nur auf englisch). Beide Serien kann man sich so oft ansehen, wie man will - es werden immer Fragen offen bleiben: während "Neon Genesis Evangelion" u.a. die Existenz Gottes in Frage stellt, beleuchtet "Serial Experiments Lain" den technischen Fortschritt und die Erschaffung virtueller Welten mehr als kritisch... >Auch diese beiden Serien erfüllen meiner Meinung nach die Voraussetzungen für "Serienkunst" (und damit meine ich die Handlung, nicht die Tricktechnik!). > >> Berlin Alexanderplatz von Rainer Werner Faßbinder. >*argh* >Von dieser Serie habe ich Alpträume bekommen. Faßbinder mag zwar ein großartiger Regisseur gewesen sein, aber seine Besessenheit spürt man in jedem Augenblick der Serie. Ich hab's nie geschafft, sie vollständig anzusehen. >Auch "Berlin Alexanderplatz" kann man wohl als Serienkunst bezeichnen - aber das ist eine Serie, die ich mir nicht noch einmal "antun" werde. (Leute, die sich besser damit auskennen, vor...) > >Ich weiß nicht, wie es den Anderen geht - aber ich habe den Eindruck, daß es heutzutage nicht besonders viele Serien gibt, denen man die Beurteilung "künstlerisch wertvoll" geben könnte... > >Viele Grüße, >Doc Sleeve
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