Abgesehen davon, dass das eine Geschichte ist, die schon seit Jahren bekannt ist, liegt das Hauptüber vor allem in der traurigen Zukunft der Schimpansen, die eigens für Film/TV und Werbung gezüchtet oder aus der Wildnis ihren Müttern weggenommen werden. Wenn all die Charlys geschlechtsreif sind, werden sie aggressiv und sind somit durchaus nicht ungefährlich. Da sie nie sozialisiert wurden, können sie in keine bestehende Affenherde mehr aufgenommen werden und kein Zoo nimmt sie auf. Sie enden dann da, wo so viele Zootiiere landen, die nur geboren werden, um als Jungtiere die Besucher anzuziehen aber die , einmal erwachsen, keiner mehr haben will (z.B. Bären und Löwen) - sie werden zu Futter verarbeitet.

Hier ein Bericht zum Thema Charly, der bereits 1999 erschien:Wer sich für Tierrechte interessiert, hier auch der Link:
[www.tierrechte.de]

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Tiere im Fernsehen

Tierquälerei ist Programm
Nicht nur in den meisten der über 200 deutschen Zirkusse sind Tierdarbietungen fester Bestandteil der Show - auch im Fernsehen werden in steigendem Maße Tiernummern präsentiert.

Besonders negativ aufgefallen ist in den letzten Monaten das Zweite Deutsche Fernsehen. Denn zeitgleich mit der Einstellung der Tierschutzsendung »Achtung! Lebende Tiere!« - deren Inhalte angeblich in andere Politprogramme einfließen sollen - konnten aufmerksame Zuschauer einen starken Anstieg von Tiernummern in anderen Teilen des Programmes feststellen.

Da gab es klatschende Schimpansen und tanzende Elefanten in der Johannes B. Kerner-Show, in der Sendung »Wetten daß...?« mußte ein Elefant einen Kopfstand vorführen und gleich zwei Serien im Vorabendprogramm stützen sich auf - unfreiwillige - tierische Hauptdarsteller. Kurz nachdem alle Folgen der Vorabendserie »So ein Zirkus!« - über die wir bereits in »tierrechte 3.98« berichtet haben - gesendet waren, begann das ZDF mit der Ausstrahlung der dritten Staffel der Serie »Unser Charly«.

Wichtigster Akteur in dieser Serie ist der Schimpanse Charly. Doch Charly ist gar nicht immer Charly: Über sechs Schimpansen wurden bei den Dreharbeiten bereits verwendet, denn ab einem gewissen Alter wird der Umgang mit diesen Tieren schwieriger, so daß sie nicht weiter eingesetzt werden können. Nach Angaben des ZDF werden sie dann von Berlin aus zurück in die USA zu der Firma gebracht, von der sie »geliehen« wurden. Der Sender gibt an, daß die Tiere dort einen »ruhigen Lebensabend« verbringen können, doch nachweisen läßt sich das nicht. Und angesichts der hohen Lebenserwartung von Schimpansen dürfte es für die amerikanische Firma äußerst kostspielig sein, den Tieren tatsächlich ein »ruhiges Leben« zu gönnen.

Tatsache ist aber, daß diese Tiere einiges über sich ergehen lassen müssen. Nicht nur die Transporte aus den Vereinigten Staaten und zurück, auch die Dreharbeiten selbst bedeuten für die sensiblen Tiere Streß. Denn zur Belustigung des Publikums werden »Charly« schon einmal Windeln oder lächerliche Hemdchen angezogen, oder er wird kurzerhand in eine Ritterrüstung gesteckt - nicht gerade ein artgerechtes Leben für einen Schimpansen.

Doch beim ZDF scheint es niemanden zu interessieren, was für diese Tiere artgemäß ist. Schon die zahlreichen Nachfragen und Proteste hinsichtlich der Serie »So ein Zirkus!« waren kurzerhand weggewischt worden: In standardisierten Antwortschreiben teilte die zuständige Redaktion allen engagierten Tierschützern mit, man habe zwar großes Verständnis für das Anliegen, doch habe die Produktionsfirma versichert, während der Dreharbeiten über Fragen der Tierhaltung genauestens beraten worden zu sein.

Doch die Recherchen der Arbeitsgruppe Zoo und Zirkus führten zu völlig anderen Ergebnissen: Bereits im März 1998 teilte uns die Produktionsfirma mit: »Einfluß auf die Tierhaltung selbst zu übernehmen, war nicht unsere Aufgabe. Außerdem könnten wir eine etwaige Problematik auch gar nicht beurteilen.« Anscheinend hat dieses Problemfeld niemanden interessiert, denn bei der Wahl der an den Dreharbeiten beteiligten Zirkusse kannte man keine Skrupel: Einige Tiere waren zum Zeitpunkt der Produktion bereits von den zuständigen Behörden beschlagnahmt und nur aufgrund fehlender Auffangmöglichkeiten bei der Halterin belassen worden. Ein anderer Zirkus, mit dem ebenfalls gedreht wurde, geriet vor zwei Jahren in die Schlagzeilen, als ein Angestellter des Unternehmens die Elefanten in aller Öffentlichkeit immer wieder mit einer Eisenstange schlug.

Doch damit nicht genug. Weiter heißt es in dem Schreiben der Produktionsfirma: »Es wurden selbstverständlich die Erfahrungen der Dresseure berücksichtigt, die jeden Tag mit den Tieren auch außerhalb der Manege umgehen und für diese Problematik eine Kompetenz haben.« Für alle Tierschützer ist dieser Satz reiner Zynismus, da es völlig klar sein dürfte, daß die Dresseure sich selbst oder die Haltungsbedingungen »ihrer« Tiere nicht kritisieren werden.

Ein Gespräch mit den Tierschutzverbänden hat jedoch weder das ZDF noch die Produktionsfirma gesucht. Und auch die Liste der Tierdarbietungen im ZDF-Programm ist nicht vollständig und könnte noch lange ergänzt werden.

Wir werden das Geschehen im Fernsehen auch in Zukunft aufmerksam verfolgen und die Verantwortlichen auffordern, endlich einzusehen, daß an Schimpansen im Ringelhemdchen nichts lustig ist und daß derartige Sendungen der Vergangenheit angehören müssen.

Bitte helfen Sie uns bei unseren Bemühungen und wenden Sie sich an die Arbeitsgruppe Zoo und Zirkus, wann immer Sie Tierdarbietungen im Fernsehen sehen. Und werden Sie auch selbst aktiv! Schreiben Sie an die zuständigen Redaktionen und teilen Sie den Verantwortlichen mit, was Sie von Tierquälerei vor laufender Kamera halten.
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