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Seifenopern senken die Geburtenrate
Das Fernsehen wird ja immer mal wieder für vieles verantwortlich gemacht: für allgemeine Verdummung, erhöhte Gewaltbereitschaft und die Verfettung der Gesellschaft durch mangelnde Bewegung. Für den Rückgang der Geburtenrate durch den Konsum von Seifenopern in Brasilien gibt es jetzt aber auch einen wissenschaftlichen Beweis. Forscher des Zentrums für wirtschaftspolitische Studien (CEPR) in London haben jetzt für die Serien des Privatsenders Globo einen messbaren Einfluss dafür nachgewiesen, wie viele Kinder sich brasilianische Frauen wünschten. Laut Eliana La Ferrara, einer Mitautorin der Studie von der Bocconi-Universität in Italien, hätten empirische Analysen von Volkszählungen und anderen Daten ergeben, dass der TV-Konsum und vor allem der Konsum von Serien des Senders Globo für einen Rückgang der Geburtenrate von 6,3 Kindern pro Frau im Jahr 1960 auf nur 2,3 Kinder im Jahr 2000 mitveranwortlich gemacht werden muss. Vor allem Frauen mit schwächerer Schulbildung würden sich die Telenovelas zum Vorbild nehmen, in denen meist das Leben von Familien geschildert wird, die kleiner sind als die traditionelle brasilianische Familie. Die Mütter ließen sich durch die Charaktere der Serien sogar bei der Namenswahl für ihren Nachwuchs beeinflussen. Mit der seit 2005 ausgestrahlten Seifenoper "América" holt Globo, der viertgrößte private TV-Konzern der Welt, mehr als 70 Millionen Zuschauer täglich vor den Fernseher. 18.04.2008 - Mario Müller/wunschliste.de Quellen: AFP/Süddeutsche Zeitung, dw-world.de; [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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