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Mystische Verträge bei Uri Gellers Zauber-Show
Als vor 18 Jahren zum ersten Mal im Bayerischen Rundfunk zu sehen war, wie David Copperfield in seiner spektakulären Show durch die Chinesische Mauer "ging", konnte man tatsächlich an ein übersinnliches Phänomen glauben. Denn Internet hatte noch keiner, und die Tricks konnten damals noch richtig geheim gehalten werden.
Heutzutage ahnen zumindest viele Menschen, dass es sich bei so genannten "übersinnlichen Fähigkeiten" doch um nichts anderes als Illusionstricks handelt, die zwar ein sehr hohes Maß an Präzision und Geschicklichkeit verlangen, jedoch allesamt mit Hilfe der Naturgesetze zu erklären sind. Trotzdem sollen die Produzenten der ProSieben-Show "The Next Uri Geller" laut Stern.de in ihren Verträgen mit den Kandidaten anfangs darauf bestanden haben, dass diese ihnen zusichern, tatsächlich "über ausgeprägte mentale und intuitive Fähigkeiten, wie etwa Gedankenlesen, Telekinese, Suggestion und Autosuggestion" verfügen. Selbst eine nachträgliche Änderung der Gewinnsumme von 100.000 Euro behält sich die Produktionsfirma Constantin Entertainment vor. Dies bedeutet de facto, dass man die Teilnehmer am Ende auch mit einem Rubbellos abspeisen könnte. Da echte Bühnenprofis sich nur ungern selbst als "übersinnlich" bezeichnen, kamen die Vertragsbedingungen dann auch nicht sonderlich gut bei den Teilnehmern an. Einige konnten es immerhin durchsetzen, die betreffende Passage wie folgt umzuändern: "Der Vertragspartner ist Zauberkünstler, der mit Hilfe von Tricktechniken die Illusion von z.B. Gedankenlesen, Telekinese, Suggestion und/oder Autosuggestion oder anderer paranormaler Phänomene darstellen kann." Auch sei es einigen gelungen, die Höhe der Gewinnsumme festzuschreiben bzw. die Genehmigung zu erhalten, nach Ende der Show mit der Teilnahme an derselben werben zu dürfen. Selbst das war ursprünglich verboten, ebenso öffentliche Äußerungen über die Show. Laut Constantin Entertainment handele es sich um branchenübliche Verträge. Das erinnert irgendwie an branchenübliche Löhne im Postgewerbe oder in Call-Centern. 16.01.2008 - Mario Müller/wunschliste.de Quelle: Stern.de; Bild: ProSieben [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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