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Re: Neonazis verprügeln ARD-Reporterin
geschrieben von: Theryn, 08.11.06 13:12
Hallo zusammen!

Nachdem ich nun auch den von Ohmgesicht verlinkten Artikel gelesen habe, habe ich die entsprechende Betriebstemperatur erreicht, um meinen Beitrag zu verfassen.

Ist bezüglich der Rechten (Gewalts-)Szene Vorsicht geboten? Ja, ganz bestimmt, denn den organisierten Gruppen ist zuzutrauen, daß sie sich bei zu viel staatlicher Einmischung sammeln und Randale im großen Stil verursachen. ABER: Darf man aus diesem Grund den Konflikt mit den rechten Gewalttätern scheuen? Darf man so viel Schwäche zeigen? In drei Teufels Namen NEIN!!! Gerade das nicht!

Alle Gewalt geht vom Staate aus...dafür stehen die Staatsorgane der Polizei, der Staatsanwaltschaften und der Gerichte...aber wenn der Staat Schiss in der Buchse hat, was dann? Was soll man von Polizisten halten, die sich bei jeder Gelegenheit authoritär, herablassend und arrogant geben, aber wenn sie denn WIRKLICH gebraucht werden, weil es um Leib und Leben geht, den Schwanz einkneifen!? Wenn 15 Nazis auf einen Jugendlichen eintreten, dann haben diese beiden Polizisten Verstärkung zu rufen, anschließend ihre Waffen zu ziehen und einzugreifen! Ein Warnschuss und der Hinweis, die Polizei sei da, sollte den Beamten die ungeteilte Aufmerksamkeit einbringen. Wenn sie angegriffen werden heißt es schießen...Polizeibeamte werden dahingegehend geschult, Gegner durch gezielte Schüsse in Arme und Beine unschädlich zu machen (natürlich alles im gewissen Sinne Theorie, aber auch die Gefahr einen Angreifer lebensgefährlich zu verletzen darf kein Argument dafür sein, nicht einzugreifen). Wenn sie nicht angegriffen werden heißt es möglichst viele Straftäter festzuhalten, bis die Verstärkung da ist...wenn ein paar weglaufen ist das egal, man muß nur wenigstens einen dingfest machen, damit man aus dem Aussagen gegen die anderen rausholen kann. Ist das lebensgefährlich für die Beamten? Ja! Aber dann muss man sich die Frage stellen, weshalb man Polizist wird, wenn man bereit ist, zuzusehen, wie ein Mensch wohlmöglich totgetrampelt wird.

Polizisten haben eine Kampfausbildung, sie haben eine Waffenausbildung, sie tragen geladene und taugliche Handfeuerwaffen bei sich, sie haben ihre Uniformen, die sie als Polizisten kennzeichnen (die wenigsten legen sich mit der Polizei an, weil sie ganz genau wissen, daß dann der gesamte Polizeiapparat gegen sie mobilisiert wird), sie haben das Einsatzfahrzeug mit Martinshorn und Lautsprecher. Seit einiger Zeit haben sie, glaub ich, sogar alle schutzsichere Westen als Teil der Ausrüstung dabei. Was braucht man noch!?

So, wie ein Feuerwehrmann sein Leben riskiert, indem er in ein brennendes Gebäude läuft, um Menschen zu retten, so erwarte ich auch von Polizisten einen ähnlichen Einsatz! Nicht kopflos, nicht selbstmörderisch und auch nicht leichtfertig schießwütig. Mut ist aber eine Eigenschaft, die Polizisten haben sollten...wenn das fehlt, verzeiht man ihnen auch nicht mehr ihr Auftreten im Alltag, wo sie oft mit herablassender Arroganz Korinthen kacken und sich selbst unverschämt viel herausnehmen, was Bemerkungen und Handlungen angeht.

Erinnert sich noch jemand an die Reality-Doku auf RTL II mit dem Namen "Ärger im Revier"? Nicht selten wurden ein paar Polizeibeamte der im Artikel mehrmals erwähnten Stadt Quedlinburg begleitet. Die Bilder dieser arroganten Cops kamen mir in den Sinn, als ich den Artikel las. Ihre Gesichter mit den geschilderten Vorgängen in Verbindung zu bringen, mag unfair erscheinen...aber um ehrlich zu sein ist mir das bei solchen Zuständen herzlich egal.

Generell, muß ich sagen, ist die Doku recht interessant gewesen, weil die Polizisten sich sehr natürlich verhalten haben. Da konnte man auch sehen, wie schnell die Hand am Futteral der Waffe war, wenn ein "Delinquent" auch nur etwas lauter wurde oder ein Hund bellte. Da konnte man auch sehen, wie stark sich die Polizisten vorkommen, wenn sie zu mehreren sind...staatlich etabliertes Halbstarkengehabe? Man konnte auch noch viele andere Dinge sehen, die man auch im Alltag wiederfinden kann, wenn man vielleicht mal mit der Polizei zu tun hat.

Nun könnte man sagen, die Polizei und andere staatliche Behörden derart anzugehen sei überzogen und nicht fair. Aber solche Sachen hört man mittlerweile immer öfter, es sind keine Einzelfälle mehr. Man muß(!) hinterfragen, was da bei den Behörden los ist, wenn offensichtlich so viel schief läuft. Das Gefühl, das man haben muß, ist doch, daß die Polizisten sich gegenüber "normalen" Mitbürgern sehr großkotzig verhalten, was Maßregelungen usw. angeht, aber wenn es wirklich zur Sache geht, nicht eingreifen wollen oder dürfen (nicht dürfen kommt auch häufig vor, ist aber ebenso schlimm). Ein ähnliches Bild zeichnet sich von der gesamten Justiz ab. Warum sonst werden regelmäßig Diskussionen laut, Täterschutz ginge vor Opferbetreuung?

Wenn solche Zustände sich ausbreiten, braucht man sich nicht wundern, wenn die Bürger das Recht wieder in eigene Hände nehmen. Aber dann ist der Staatsapparat plötzlich wieder ganz schnell bei der Sache und macht solche Leute dingfest...denn alle Gewalt geht ja vom Staate aus. Zum Kotzen das ganze!

Jetzt werden andere sagen, daß Geld fehle. Das mag stimmen, aber das ist ein Problem, woran man gesondert etwas ändern muß. Es ist aber keine Entschuldigung dafür, daß in den verkleinerten Polizeikontingenten solche Hupen Dienst tun dürfen. Gerade bei geringerer Mannstärke muß und (gerade dann) kann man darauf achten, daß die Leute, die man mit solchen anspruchsvollen und verantwortungsvollen Arbeiten betraut, gute Leute sind.

Mal sehen, was das ganze nun für ein Nachspiel haben wird, wo jetzt Vertreter der Journalistenzunft tätlich angegriffen wurden. Ich hoffe, daß es die mediale Aufbereitung bei diesem Fall der Selbstbetroffenheit belässt, sondern tiefergehend recherchiert.

Auf bald!

Theryn

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