Während deutsche Produzenten den Fernsehmarkt überschwemmt von amerikanischen Serien sehen und über die Krise der deutschen Serie und das
"CSI"-Phänomen grübeln (
"Warum wollen alle bloß die Amis sehen?" in der "FAZ" und
"Die Amerikaner erobern Deutschland zurück" in der "Welt"), geht die "New York Times" einer nicht unähnlichen Frage nach: Warum fallen beim US-Publikum alle anderen Drama-Serien neben
"24" und
"Lost" durch?
Warum laufen "24", "Lost" und auch
"Prison Break" in den USA außer Konkurrenz, während ähnlich gestrickte, aufwändig produzierte
serialized dramas wie
"Kidnapped" (von 22 auf 13 Episoden gestutzt und trotz Timothy Hutton auf den Samstagabend strafversetzt),
"Vanished" (abgesetzt), "Runaway" (davon gelaufen sind vor allem die Zuseher), "The Nine" (schlechte Quoten) oder
"Smith" mit Ray Liotta (nach drei Folgen abgesetzt) sich nicht durchsetzen konnten? Die Antwort in der "New York Times" - sinngemäß: Das Publikum ist schlicht zeitlich und in seiner Konzentration überfordert.
Schon in den ersten Wochen der neuen Fernsehsaison im Herbst habe sich abgezeichnet, dass Fans von spannenden und komplexen Serien, deren Handlung sich über eine ganze Staffel entwickle und an denen man "dranbleiben" müsse, neben "24" und "Lost" wenig Zeit bleibe. Kevin Reilly, Vorsitzender von NBC Entertainment: "Die Leute sagen: Ich habe meine paar Lieblingsshows, mehr will ich nicht." Dana Walden von 20th Century Fox Television sieht es ähnlich: "Die Zuschauer geben zu verstehen: Genug. Auf mehr können wir uns nicht mehr konzentrieren."