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Re: Astroblödsinn und Handleserei
Nein nein, so einfach ist das nicht! Schau Dir doch einmal die Kessler-Zwillinge an: Nahezu das gleiche Schicksal. Bei den meisten eineiigen Zwillingen existiert ein Leben lang eine innige Verbindung, die Interessen, Neigungen und Charaktereigenschaften sind beinahe gleich! Außerdem ist zur Häuserberechnung eine minutengenaue Kenntnis der Geburtszeit nötig, kommt ein Zwilling etwa 3-7 Minuten später zur Welt, verschiebt sich der gesamte Häuserkreis um mehrere Grade, wodurch mitunter erhebliche Veränderungen verbunden sind. Der Grundcharakter (Mentalität) des Zwillings(geschwisters) wird allein durch den Planetenstand/Zeichen plus Aspekte beschrieben und bedarf keiner genauen zeitlichen Erfassung. Durch die Verschiebungen des Häuserkreises ändern sich aber schnell Aszendent, MC, IC und Deszendent. Außerdem sind die astrologischen Felder völlig anders angeordnet, wodurch sich neue Kombinationen ergeben (Fähigkeiten, Vorlieben, Begabungen, Gelegenheiten). Ein seriöses, aussagekräftiges Horoskop bedarf also einer möglichst minutengenauen Kenntnis der Geburtszeit. Was das Schicksal betrifft: Kein Astrologe sagt das konkrete Schicksal voraus (wohl aber Scharlatane). Der Astrologe ermittelt die sogenannte "Zeitqualität", die eine Reihe mehr oder minder ähnlich gelagerter (sog. analoger) Herausforderungen (Aufgaben, Erlebnisse) anzeigt, die sich in Form sog. "Energiekonstellationen" manifestiert: Das sind Verbindungen planetarer Kräfte (Transit-Aspekte), die bei feinfühliger Deutung ziemlich genau umrissen werden können. Hinter diesen Aspekten stecken sog. "Aufgabenstellungen", für deren Bewältigung die Astrologie als Ganzheitslehre eine Reihe probater Rezepte bereithält. Ist die Lebensgeschichte einigermaßen bekannt, lassen sich sogar zukünftige Entwicklungen vor dem Hintergrund der energetischen "Stimmungslage" ganz gut voraussagen; das gilt aber nur bei exakter Kenntnis der Vorgeschichte und nur für die Auswirkungen aktueller Probleme in der näheren Zukunft. Über weiter entfernte Ereignisse lässt sich nichts genaues sagen, weil der Bezugsrahmen fehlt. Außerdem behauptet kein seriöser Astrologe, den Todeszeitpunkt voraussagen zu können. Die sog. "planetaren Grundkräfte" sind keine Strahlungen, die von den einzelnen Planeten ausgehen sondern werden lediglich von den Planeten repräsentiert. Die Planeten bewirken demnach nichts, sie haben in der Astrologie nur eine Anzeigefunktion und verkörpern Prinzipien, die überall im Kosmos (Ordnungsrahmen) gültig sind. Um die Aussagen zu konkretisieren bedienen sich Astrologen sog. "Behelfsgrößen", mathematisch fingierter Himmelspositionen wie den Mondknoten, der "Lilith" oder dem "Glückspunkt". Horoskope werden auch nur geozentrisch erstellt, weil sie direkt auf das Individuum angewandt werden. Das heliozentreische Weltbild findet in der Astrologie deswegen keine Berücksichtigung, weil sich das Horoskop nur auf den "Standort" des Menschen bezieht, und der liegt bekanntlich nicht auf der Sonne. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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