Seit geraumer Zeit verhandelt Astra/APS bereits mit führenden Privatsendern wie RTL und SAT1 über eine Grundverschlüsselung ihrer Fernsesignale. Allen öffentlichen Bekundungen nach sind die Verträge bereits unterschriftsreif, RTL und Pro7/SAT1 erhoffen sich durch die Einführung einer geringen Monatspauschale höhere Gesamteinnahmen und eine Aufbesserung ihrer Werbeeinnahmen. Bei den Zuschauern wäre eine Verschlüsselung bekanntlich mit teuren Neuanschaffungen verbunden, weil nur von Astra spezifizierte Receiver zur Freischaltung der Signale geeignet sind. Die weit verbreiteten Zapping-Boxen sind für den Empfang codierter Programme ungeeignet. Nachdem die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sich bereits einhellig gegen eine Grundverschlüsselung ausgesprochen haben, gab nun auch der kleine Privatsender Tele 5, der vor allem Spielfilme ausstrahlt, bekannt, auf eine Verschlüsselung verzichten zu wollen. Auf eine Anfrage hieß es wörtlich: "Eine gebührenpflichtige Verschlüsselung seitens Tele 5 ist nicht vorgesehen". So breit, wie Astra glauben macht, scheint die Verschlüsselungsfront denn doch nicht zu sein. Immerhin können kleine Nischenprogramme wie Tele5 und "Das Vierte" im Falle einer Verschlüsselung der großen Sender mit erheblichen Reichweitengewinnen rechnen.