|
Veronica Mars - überzeugt immer noch nicht
Auch die zweite Folge von Veronica Mars war für mich - was Krimiserien betrifft - mehr als enttäuschend. Nachdem hier ja solche Loblieder auf die Serie gesungen wurden, gab ich mir also den zweiten Teil - und war ziemlich vor den Kopf gestoßen, denn es ging ja gar nicht weiter, wo der erste Teil geendet hatte, sondern man rollte eine völlig neue Geschichte auf! Wir erinnern uns: Nach schier endlosen Rückblenden und ödem Gelaber der Plaudertasche Veronica begibt sich diese zu dem Apartmentgebäude, wo sie den Vater ihres Ex-Freundes beim Techtelmechtel mit einer unbekannten Frau beobachtet hatte. Sie will nun unbedingt wissen, wer die Frau ist (vermutet, wie auch ich, dass es ihre Mutter ist, die vor Jahren aus dem Ort verschwunden war). Veronica steht also vor der Tür, klopft an, und... Schnitt, Abspann, und wir hoffen auf eine Fortsetzung. Pustekuchen! Denn es gab keine Fortsetzung! Ein neuer Tag in der Schule verdonnert Veronica dazu, Fotos bei einem Wellenreitwettbewerb zu schießen und erlaubt ihr, einen neuen Charmeur aus der "reichen" Fakultät kennen zu lernen. Gleichzeitig wird sie mit einem ach so komplizierten und schier unlösbaren aber auch himmelschreienden Verbrechen konfrontiert - die Oma des örtlichen Rockerchefs soll einem reichen Fiesling Kreditkarten geklaut und Tausende von Dollars verschleudert haben! Dafür wandert ihr Enkel, der für sie die Schuld eingesteht, erst mal in den Bau. Flugs macht sich Veronica ans Werk, den wahren Schuft zu ermitteln...und das dauert. Und dauert. Und nach ewigen und schier endlosem Philosophieren der Blondine, die kaum Luft holt und permanent nur am quatschen ist, wissen wir also, wer der Schurke hinter dem Kreditkartenbetrug ist. Wir wissen aber immer noch nicht, wer die Frau im Hotelzimmer war. Oder dass es überhaupt eine solche gab (denn für Neueinsteiger wird die Frau aber auch das, was Veronica in der ersten Folge aufdeckte, mit keiner Silbe erwähnt).Und ich habe leider immer noch nicht (beim besten Willen nicht) erkennen können, was viele Leute dazu bewegt, diese Serie mit Lob zu überschütten...was ist denn nun gar so toll an einer der langweiligsten Serien, die ich in all den Jahren sah? Also, wenn das die neue Art von Krimi-Unterhaltung für die Zielgruppe der TV-Zuschauer ist, dann verzicht ich lieber drauf. Da passiert eine dreiviertel Stunde nix, was auch nur annähernd den Hauch von Spannung (sollte man von einer Krimiserie aber erwarten) hätte, und nach schier endlosen, drögen Minuten wird ein so banaler Kriminalfall aufgeklärt, mit dem sich die großen Fernsehdetektive wie Mannix, Cannon, Nero Wolfe, Maigret, Sherlock Holmes, Derrick, Miss Marple und Perry Mason und wie sie alle heißen, nicht mal befasst hätten, wenn ihnen wegen Auftragsmangel das Wasser bis zum Hals gestanden hätte. Warum solch eine Story überhaupt von den Produzenten der Serie akzeptiert wurde und filmisch umgesetzt wurde, ist mir schleierhaft (sowas hätte nicht mal in der schlechtesten deutschen Krimiserie "Soko Wismar" auch nur den Hauch einer Chance...). Man will doch das Publikum bei der Stange halten, oder? Aber so, wie sich das entwickelt, hat die Serie das Zeug, dem Schlafmittel "Baldriparan" (keine Schleichwerbung) ernsthaft Konkurrenz zu machen. Jetzt weiß ich auch, warum die Serie am Nachmittag ausgestrahlt wird - weil keiner der jungen Zuschauer noch in der Lage wäre, abends in die Disco zu gehen, nachdem er zur Prime Time Veronica Mars geschaut hätte... Für mich ist die Serie damit abgehakt. ich hab keine Lust, mich zwanzig Wochen lang durch eine Serie voller Ungereimtheiten und langweiliger Kriminalfälle zu quälen, nur um dem Endlos-Gequake einer vorlauten Teenie-Detektivin zuzuhören, aber keine Fragen beantwortet zu bekommen. Dazu ist mir meine Zeit wirklich zu schade... Der Lonewolf Pete In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|