Vicco von Bülow hat seinen endgültigen Rückzug aus dem Fernsehen bekannt gegeben. In einem Interview im Anschluss an die Aufzeichnung der ZDF-Talkshow
"Johannes B. Kerner" (zu sehen heute um 23.15 Uhr) meinte Loriot, die wohl feingeistigste Institution deutscher Humorgeschichte: "Das Fernsehen ist zu schnell geworden für meine Komik".
Allein für eine Blacky Fuchsberger-Gala würde der 82-jährige
Loriot eine Ausnahme machen und noch einmal auftreten: "Dann würde ich kurz in die Kamera winken. Aber ansonsten gibt es mich in keiner Show mehr". Das Fernsehen sei für seine Komik zu schnell geworden, sagte von Bülow in einem Interview mit der Bild-Zeitung: "Bei mir gab es früher vier Sendungen mit je sechs Sketchen. Heute fordern die Sender 24 Sendungen mit zahllosen Sketchen. Das ist nicht meins." Bei einer solchen Schlagzahl sei einfach keine komische Qualität mehr zu erreichen, die Forderungen sind unmenschlich geworden. "Aber die Sender müssen es ja in diesem harten Wettbewerb so machen."
In der heutigen Talkshow "Johannes B. Kerner" sprechen Vicco von Bülow, Otto Waalkes und Bud Spencer über den 2002 verstorbenen Berliner Filmproduzenten Horst Wendlandt. "Sie müssten mal einen Film machen", hatte Wendlandt Loriot vorgeschlagen. Es hatte fünf Jahre gedauert und des "eisernen Willens" des Produzenten bedurft, bis Loriot zu seinem Leinwanddebüt "Ödipussi" (1988) überredet war. "Pappa ante Portas" wurde 1991 ebenfalls von Wendlandt produziert.
04.04.2006 - Jutta Zniva/Quelle: RP Online; Bild: web.de