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Re: RTL macht den dienstag zum "US-Serien Tag"
Dr. House (im Orginal House, M.D.) ist ein medizinisches Procedural. Procedurals sind Serien, bei denen die 'Prozedur' im Vordergrund steht, im Gegensatz zu einer über mehrere folgen laufenden Handlung - also passt die Serie in das Umfeld, da alle anderen drei Serien ja auch Procedurals sind. Gregory House ist ein begnadeter diagnostischer Mediziner. Aber House ist schwierig (ihr wisst schon, Gottkomplex und so). Das Problem: House hat ein verkrüppeltes Bein - und deswegen fällt es vielen Leuten schwer, ihm entsprechend entgegenzutreten. House ist zynisch. Sein Motto: Jeder lügt - und meist behält er damit recht. In den jeweiligen Folgen geht es um mysteriöse Erkrankungen, die schwierig zu diagnostizieren sind. Deswegen landen sie dann bei House und seinem Team aus drei ihm untergeordneten Ärzten (einem Karrieristen, einer Helferin und einem emotional ausgewogenen dritten Arzt). Und so wie andere Emittler im Laufe einer Folge verschiedene Verdächtige abarbeiten, sind es hier halt verschiedene Diagnosen, die gestellt werden - und Fehldiagnosen haben da durchaus auch gerne mal einen Herzstillstand oder Krampfanfall zu Folge. Schließlich gilt es auch noch, verschieden Einflußfaktoren zu berücksichtigen, die die Symptome beeinflussen - hier kommt meist House Credo (jeder lügt) ins Spiel, wenn die Patienten und ihre Angehörige unliebsame Eigenheiten aus dem Privatleben möglichst lange verschweigen - Drogenkonsum, Affären und alles andere Peinliche. House ist eigentlich ein Misantrop. Das läßt er seine Untergebenen und oft genug auch die Patienten wissen - schließlich würden sie ihm seine Arbeit einfacher machen, wenn sie ihn nicht anlügen würden. Was die Serie aber so gut macht ist das beständige Balancieren der vier behandelnden Ärzte. Dazu kommt noch die Krankenhauscheffin - die House einerseits den Rücken frei hält, ihm andrerseits aber auch immer wieder in den Hintern tritt - und House einzige Freund, ein philantropischer Onkologe. Schnelle Wortwechsel und House zynische Bemerkungen sind an der Tagesordnung. Da House sich nur die besonderen Fälle rauspickt (und damit weitestgehend deutlich unterbeschäftigt ist) muß er auch Stunden in der freien Klinik des Krankenhauses ableisten - ein beständiger Quell an Stoff zum Spotten für House, manchmal aber auch Quelle der Inspiration für seinen Hauptfall. Reviews und Überblicke gibt es z.B. bei den Serienjunkies, bei Sablog und bei mir. House ist übrigens eine der Serien, die einige Folgen Anlaufzeit brauchen, bis einem die Charaktere und ihre beständigen Auseinandersetzungen ans Herz wachsen - so hat die Serie in den USA auch nach einem durchwachsenen Start schnell eine Kultgemeinde um sich gescharrt und wurde jüngst (und 'vorzeitig') für eine dritte Staffel verlängert. In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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