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Wer zahlt, schafft an - Vorgeschmack auf das TV-Programm von morgen
Eine erfrischend anschauliche Kampagne gegen die geplante Freigabe von Product Placement und Themenplacement durch die EU-Kommission hat die Verbraucherzentrale Bundesverband gestartet: Die Broschüre "Fernsehprogramm von morgen"(PDF) gibt einen bitteren Vorgeschmack, wie etwa "Die Supermamas", "Großstadtrevier" oder "Schmeckt nicht gibt's nicht" theoretisch mit bezahlten Inhalten aussehen könnten. In vier bis fünf Jahren soll die neue Richtlinie von EU-Kommissarin Viviane Reding auch in Deutschland umgesetzt sein: Die strikte Trennung zwischen Werbung und redaktionellen Beiträgen wäre dann aufgehoben. Was der Verbraucher bekommt, wenn in Zukunft anschafft, wer zahlt? Desinformation statt Qualität. Denn jede Sendung, jede Handlung könnte bezahlte Werbung sein oder bestimmte Lobbyinteressen transportieren. Schauspieler eines Fernsehfilms könnten sich dann etwa zwanglos darüber austauschen, dass die Lockerung des Kündigungsschutzes vielleicht doch gar nicht so schlecht sei. Dieser Dialog wäre, so warnen die Verbraucherschützer, dann eventuell finanziert von der "Neuen Marktinitiative für soziale Wirtschaft". In "Fernsehprogramm von morgen" illustriert die Verbraucherzentrale Bundesverband das mögliche Szenario in Form einer kleinen Programmzeitschrift: Da gibt es die von der Zuckerindustrie geförderte Wissensshow, einen Krimi über Anschläge tschetschenischer Terroristen "mit freundlicher Unterstützung" russischer Energiekonzerne oder Tipps der Supermamas zu billigen Handytarifen, finanziert von einer Telefongesellschaft. 25.03.2006 - Jutta Zniva/Quelle: sat + kabel; vzbv.de
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