Der Rapper und Schauspieler Ice Cube und der Dokumentarfilmer R.J. Cutler (Oscar-nominiert für "The War Room" zum Wahlkampf Bill Clintons) sind die Produzenten einer US-amerikanischen Reality-Doku, die bereits im Vorfeld für Aufsehen sorgt. Für "Black. White." tauschen zwei Familien (die eine "schwarzer", die andere "weißer" Hautfarbe) die Rollen. Und – mittels moderner Make-up-Techniken und Perücken – auch das Aussehen.

Am 8. März startet der US-Kabelsender FX sie sechsteilige Reihe "Black. White.", ein TV-Experiment, das seine Teilnehmer den Alltag als Zugehörige einer anderen ethnischen Gruppe ("race") erleben lässt. Die Doku-Soap sei, so FX, eine Herausforderung sowohl für die beiden Familien als auch für die Fernsehzuseher, Vorurteile hinsichtlich "Rassen"-Zugehörigkeit im heutigen Amerika zu hinterfragen.

Sechs Wochen leben die Familien gemeinsam in einem Haus, werden von den Kameras aber auch an den (jeweils neuen) Arbeitsplätzen und bei Freizeitaktivitäten unauffällig begleitet. "Ich hatte keine Ahnung", sagt selbst der Produzent Cutler, "wie schwer es für 'Weiße' und 'Schwarze' sein würde, die Welt durch die Augen der jeweils anderen zu sehen. Ich wusste ebenfalls nicht, in welchem Ausmaß sich die Erfahrung, ein 'Weißer' zu sein, von der, 'schwarz' zu sein, tatsächlich immer noch unterscheidet.

Die am Reality-Experiment teilnehmenden Erwachsenen zeigten sich zum Teil geschockt: Sowohl von den Diskriminierungen, die ihnen widerfuhren, als auch von ihren eigenen rollentypisch-klischéehaften Reaktionen. Die Jugendlichen wiederum berichteten, kaum einen Unterschied gemerkt zu haben, wie ihre Umwelt auf sie reagiert habe.

17.02.2006 - Jutta Zniva/Quelle: NY Times Online; Bild: FX Networks