Du bestätigst mit Deiner Aufregung nur genau das, was ich meine: Heutzutage gelten Vorgänge wie das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken oder auch das Sterben von Menschen (auch dazu gab's mal 'ne "Maus", die aus "Pietätsgründen" nicht mehr gesendet wird) nur noch als skandalös und ekelerregend.
Falls Du strengste Veganerin bist, kannst Du Dich meinetwegen aufregen, sonst nicht. Alle Welt beschwert sich, dass zu wenig über die wirkliche Produktion von Nahrungsmitteln an die Öffentlichkeit kommt. Aber kaum wird etwas gesendet, was nicht dem (Werbungs-)Idealbild der lächelnden Bäuerin, die im Joghurttopf rührt, Kälbchen streichelt oder Garben bindet, entspricht, ist da Geschrei groß.
Kaum einer weiß noch, wie Land- und Nahrungsgüterwirtschaft funktioniert, weil's kaum einer wirklich wissen will. Die Leute möchten nur ihr buntglänzendes Fernsehwerbungsideal bestätigt sehen.
Und Jamie Oliver Sensationshascherei vorzuwerfen, finde ich auch mit Verlaub eine Gemeinheit. Ich bin kein Kochsendungszuschauer, aber ich habe ihn ein paarmal gesehen. Oliver ist ein Typ, der mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist, sich für sozial schwache Kids engagiert und eben auch mal erklärt, wo das Futter, das wir täglich in uns reinschieben, herkommt. Ich finde das nicht verwerflich, sondern ehrlich.