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Sex-Szenen im 'Tatort' geschnitten - 'Bild' als Kontrolleur der ARD?
"Wie versaut darf ein Tatort sein?", erregte sich die "Bild" einen Tag vor Ausstrahlung des Krimis "Rache-Engel" im Ersten. Das Ergebnis: Wenige Stunden vor der Sendung wurden am Sonntag die beanstandeten Sex-Szenen herausgeschnitten. Der Bundeverband Regie warnt nun vor einer zunehmenden Medienkontrolle durch den Springer-Verlag und sein Boulevardblatt. "Brutaler Sex zur besten Sendezeit" klagte die "Bild" und veröffentlichte zur Veranschaulichung mehrere Farbfotos, auf denen die von Annett Renneberg und Alexander Held dargestellten Figuren beim Geschlechtsverkehr zu sehen waren: "nackte Körper", "wilde Kampfszenen"! Wenige Stunden vor der Ausstrahlung am Sonntag gab der auftraggebenden Saarländische Rundfunk die Weisung, die betreffenden Szenen herauszuschneiden. Dies, obwohl ein Sprecher des Senders zuvor betont hatte, dass der "Tatort" alle Sender-Instanzen durchlaufen habe und als nicht bedenklich eingestuft worden sei. Auch der ORF schien dieser Meinung zu sein - er strahlte den "Tatort" in der Originalfassung aus. "ARD zensiert Tatort? Nach Bild-Bericht wurden diese Szenen nicht gezeigt" meldete die Bild daraufhin und präsentierte ihren Lesern gleich ein zweites Mal die betroffenen Bilder. Das nennt man Service! Der Bundesverband Regie befürchtet nun, dass der Springer Verlag nicht nur mit ProSiebenSat.1 große Teile des Privat-Fernsehens kauft, sondern auch die Programmkontrolle der öffentlich rechtlichen Konkurrenz übernehmen will. 16.11.2005 - Jutta Zniva/Quelle: bild.de, pressrelations.de In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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