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Sportschau: Ungenügend, setzen! - Professoren kritisieren ARD
25 Wissenschafter aus verschiedenen Fachrichtungen schickten heute einen offenen Brief an die ARD und den Deutschen Fußballbund. Der Vorwurf: Die samstägliche "Sportschau" im Ersten verkomme zu einer Werbe- und Gameshow.
"Die Bundesliga berichtet nicht mehr über Fußball, sondern gerät mehr und mehr zu einer Werbesendung für Produkte, Personen und Sendungen", heißt es in dem Brief. Initiator der Aktion ist Dieter Jüttig, der sich als Sportwissenschafter an der Uni Münster auch mit Sportberichterstattung beschäftigt. "Wir haben den Brief absichtlich an die ARD und den DFB geschickt, die Redakteure der 'Sportschau' können ja am wenigsten dafür", sagte Jüttig gegenüber dem Spiegel Online-Redaktuer Jürgen Schmieder. Kritisiert wird vor allem die aufdringliche Berichterstattung: "In den sowieso schon kurzen Berichten dominieren Spielelemente, die zwar elementar zum Fußballspiel gehören wie Fouls, Abseits, Fehlschüsse oder Tore, die aber keineswegs die Gesamtheit eines Fußballspiels ausmachen noch den Verlauf eines einzelnen Spiels wiedergeben. Die Sportschaujournalisten haben sich in ihrer Arbeit immer mehr von einer fachlichen Berichterstattung, die erläutert, kommentiert, einordnet und bewertet, entfernt." ARD-Sprecher Burchard Röver kann die Kritik der Wissenschaftler nicht verstehen: "Die Beobachtungen in dem Brief decken sich nicht mit den Reaktionen der Zuschauer", erklärte er dem Spiegel Online. Röver beruft sich auf eine Studie der "Bild am Sonntag", die ergab, dass 75 Prozent der Zuschauer die "Sportschau" besser beurteilen als anderen Formate, die über die Bundesliga berichteten. 27.09.2005 - Jutta Zniva/Quelle: Spiegel Online
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