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Wer wird wirklich Millionär? - Der berechenbare Quizkandidat
Dass bei "Wer wird Millionär?" nicht nur Wissen gefragt ist, sondern auch Risikobereitschaft, ist bekannt. Neu: Wieviel Risiko Quizkandidaten tatsächlich eingehen, lässt sich ziemlich genau berechnen. Der britische Ökonom Ian Walker und sein Team haben das Spielverhalten von 515 Kandidaten der englischen Ausgabe von "Wer wird Millionär?" analysiert. Das Ergebnis: Unabhängig vom absoluten Betrag überwog bei zwei Dritteln der Kandidaten vorsichtiges Verhalten - d.h., sie verzichteten auf die Möglichkeit einer Verdoppelung ihres derzeitigen erspielten Betrages. Lediglich ein Drittel spielt bis zu einem Punkt, an dem keine Frage mehr beantwortet werden kann und das Geld verloren ist. Zu ihrer eigenen Überraschung bestätigt dieses Ergebnis genau eine Therorie des österreichischen Wirtschaftswissenschafters Oskar Morgenstern und seines amerikanischen Kollegen John von Neumann, die bereits 1940 voraussagten: Menschliches Risikoverhalten ist mit mathematischen Gesetzen zu beschreiben. Die Risikobereitschaft - so ihre These - richtet sich nicht nach dem absoluten Wert eines Gegenstands oder Geldbetrags, sondern nach seinem relativen. Dieser relative Wert, der für jedes Individuum unterschiedlich ist, kann in einer mathematischen Funktion ausgedrückt werden - einer Nutzenfunktion. Weitere, etwas griffigere Erkenntnisse der Studie: - Bei einer 50:50-Chance überwiegt der Sicherheitsgedanke - Eine höhere Gewinnaussicht weckt die Risikobereitschaft - Der Publikums-Joker ist ebenso wichtig wie der Telefon- und der 50:50-Joker 16.09.2005 - Jutta Zniva/Quelle: science.orf.at; Bild: RTL
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