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Was macht das Fernsehen bei Kameraverbot? - Notlösungen im Jackson-Prozess
geschrieben von: TV Wunschliste, 12.06.05 10:31
Das amerikanische Court-TV steht immer noch ratlos vor der ungewohnten Situation. Richter Rodney Melville hat bekanntlich in seinem Gerichtssaal im südkalifornischen Santa Maria ausgerechnet im Prozess gegen Michael Jackson keine Kameras zugelassen: Eine Katastrophe für das Bildmedium Fernsehen. Nur die Urteilsverkündung, die gespannt für morgen, 13.6., erwartet wird, darf live übertragen werden. Bloß: Was um aller Welt senden bis dahin?

"E! Entertainment Television" und das britische Unternehmen "British Sky Broadcasting" engagierten das (besser als das Original aussehende) Jackson-Double Edward Moss und ließen Tag für Tag das Geschehen im Gerichtssaal mit hölzern agierenden Schauspielern im Fernsehstudio nachstellen. Der Musiksender Viva übernahm die Ausstrahlung für Deutschland wegen hoher Rechtekosten und mäßigen Publikumserfolges nur bis zum 24. April.

Der Spott anderer Fernsehsender über die peinliche Notlösung des Prozess-Nachspielens folgte auf dem Fuße: MSNBC beispielsweise machte sich mit dem neu gegründeten "Michael Jackson Puppet Theatre" über die Branchenkollegen lustig. In seiner Sendung "Countdown" stellte Keith Olberman die Ereignisse im Gerichtssaal satirisch mit Foto-Köpfen am Stiel nach.

Als sich am 9.6. die Geschworenen zur Beratung zurückzogen und es überhaupt nichts mehr zu berichten gab, hielt Reporter Trace Gallagher von "Fox News" mangels anderen Anschauungsmaterials einen Kieselstein in die Kamera. Auf diese Weise spekulierte er auf ein dramatisches Szenario, demzufolge bei einem Schuldspruch der Jury "Steine fliegen" könnten. "Dann möchte ich nicht dort sein", soll er zum Abschluss unheilvoll geraunt haben.

Auch Talkshow-Gastgeber Alan Colmes wusste Donnerstagabend bei "Fox News" nichts mehr zu sagen. Mit dem Anwalt Robert Shapiro, dem Verteidiger von O.J. Simpson, überbrückte er die Informationsleere mit verkrampfter Plaudererei: "Die Jury-Mitglieder haben bisher nur um Kaffee gebeten. Ist das ungewöhnlich?"

Jedenfalls: Morgen ist Schluss mit Sendepause. Aus diesem Anlass haben derzeit 2.200 Journalisten aus aller Welt das Gerichtsgebäude belagert. Wunschliste erinnert: Beim letzten internationalen Medienspektakel waren 3.500 Journalisten akkredidiert, um vom Begräbnis Papst Johannes Paul II zu berichten.

12.6.2005 - Jutta Zniva/Quelle: Kölner Stadtanzeiger; profil.at

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