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Fernsehen zum Abschalten - RTL-Chef Zeiler blickt in die Zukunft
Auf Einladung der wahlkämpfenden steirischen SPÖ referierte RTL-Geschäftsführer Gerhard Zeiler (der auch gern als Kanzlerkandidat der österreichischen Sozialdemokraten gehandelt wird) am 21.5. in Graz über die europäische Medienzukunft. Fernsehen zum Zurücklehnen und Entspannen, Beratungs-TV à la "Nanny" und regionale Nachrichtensendungen seien das, was "die Menschen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten" gerne sehen wollen.
Zeiler, ehemals Pressesprecher zweier sozialdemokratischer Bundeskanzler, ORF-Generalsekretär und später Intendant, betonte den "privaten Charakter" seine Besuches bei den politischen Freunden, für die er den Blick in die Zukunft des Fernsehens tat. Zeiler ortet ein Zurückfinden der Fernsehzuschauer zu dem, "was für sie Heimat bedeutet". Der Heimatbegriff des Medienmannes ist beängstigend kuschelig. Örtlich spielt er sich auf der Wohnzimmercouch ab, ideologisch jedoch im tiefsten Biedermeier: "Gut erzählte Geschichten im fiktionalen Bereich, in denen man sich fallen lassen kann, wo man sich von der Härte und der Schwierigkeit des Tages erholen kann. Auf der anderen Seite auch Beratungsformate." Willkommen zuhause? Scheint so, trotz EU. Denn auch, was "die Menschen" und Nachrichtensendungen betrifft, sieht Zeiler einen Hang zum "Heimatlichen": Das Geschehen im Lokalen, aber auch Geschehen im Nationalen werde "immer einen Riesenvorteil gegenüber dem Ausland haben. Den Menschen ist einfach das nationale Geschehen wichtiger, und dabei wird es auch bleiben." Im Serienjargon gesprochen: Schlechte Zeiten, schlechte Zeiten... 22.05.2005 - Jutta Zniva/Quelle: ORF/Kurier
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