tvforen.de - Die Fernsehdiskussionsforen
Die Fernseh-Diskussionsforen von
TV Wunschliste fernsehserien.de retro-tv
Startseite
Aktuelles Forum
Nostalgieecke
Film-Forum
Der Werbeblock
Zeichentrick-Forum
Ratgeber Technik
Sendeschluss!
Serien-Info:
Powered by wunschliste.de
Fragen, Antworten und Meinungen zum aktuellen Fernsehprogramm
'Und das ist gut so': Schwule US-Autoren - smarte Serien
geschrieben von: TV Wunschliste, 14.05.05 12:14
Amerikanische Fernsehkritiker notieren zur Zeit zwei spannende Phänomene in der TV-Landschaft: Erstens freut man sich angesichts smarter Unterhaltung wie in "Six Feet Under" oder "Desperate Housewives" über so viel Qualität wie schon lange nicht mehr. Zweitens stammen nicht wenige Produktionen, die das anspruchsvolle Serien-Fernsehen aktuell zu großer Blüte treiben, aus der Feder einer Handvoll schwuler Autoren.

Der Journalist Steven Johnson vertritt in seinem jüngst erschienenen Buch "Everything Bad is Good For You" die - gut nachvollziehbare - These, dass gerade die neuen Unterhaltungsserien in den USA sehr komplexe Handlungsstrukturen aufweisen und ihre Zuseher geistig herausfordern. Beispiel: Um etwa eine Folge der Serie "24" zu verstehen, müsse man schon sehr aufmerksam sein, kombinieren, Schlüsse ziehen (und verwerfen) und sich anstrengen, den sich ständig verändernden Beziehungen der Figuren zu folgen. Das ist mehr als seichte Berieselung und das Gegenteil von Verdummung des Couch Potatoes durch Junk-TV. Das ist - auf gut Deutsch - auch etwas anderes als "GZSZ" und "Verliebt in Berlin", oder?

Dass die außerordentlich erfolgreichen und smarten Serien wie "Nip/Tuck", "Six Feet Under" und "Desperate Housewives" von (bekennend) homosexuellen Drehbuchautoren stammen, fällt Nina Rehfeld im Kölner Stadtanzeiger als erstaunliche Entwicklung auf. Gründet sich doch der Erfolg und das Faszinierende dieser Serien ausgerechnet auf die scharfsinnige Porträtierung ideeller heterosexueller Lebenswelten: "In allen drei Serien", schreibt Rehfeld, "werden die Protagonisten mit ihren Neurosen und anderen Unzulänglichkeiten ganz und gar ernst genommen. Sie sind weder strahlende Helden noch traurige Clowns, sondern in einer komplizierten Welt um Respekt ringende Menschen. Gerade das macht die Serien so irritierend anziehend: Gleich unter der Oberfläche flotter Unterhaltung graben sie nach wahren Zustandsbeschreibungen der amerikanischen Gesellschaft."

Homosexuelle Autoren haben durch eigenen Erfahrungen einen geschärften Blick für so manche Leiche im Keller der heterosexuellen Welt: "Wenn man schwul aufwächst", sagte Alan Ball (Erfinder von "Six Feet Under", Oscar für "American Beauty") "schluckt man die Mythen der Popkultur nicht einfach, weil man weiß, dass sie für einen selbst nicht stimmen." ABC-Programmchef Steve McPherson reagierte angesichts des unglaublichen Erfolgs von "Desperate Housewives" (Drehbuchautor Marc Cherry, bekennend schwul) clever und souverän: "Wenn Homosexualität solches Talent verleiht, dann werde ich schwul."

14.05.2005 - Jutta Zniva/Quelle: Kölner Stadtanzeiger; Telepolis

Optionen: AntwortenZitieren
Betreff geschrieben von Datum/Zeit Zugriffe 
  'Und das ist gut so': Schwule US-Autoren - smarte Serien
TV Wunschliste 14.05.05 12:14 1225 
  Re: 'Und das ist gut so': Schwule US-Autoren - smarte Serien
Nobbi2005 14.05.05 12:24 483 
  Re: 'Und das ist gut so': Schwule US-Autoren - smarte Serien
FFewmaster 14.05.05 12:33 428 
  Re: 'Und das ist gut so': Schwule US-Autoren - smarte Serien
Mr.Bizeps 14.05.05 13:58 420 


In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
Partnerseiten
Verantwortlich für den Inhalt der Forumsbeiträge ist der jeweilige Autor eines Beitrags.
Es gelten unsere Foren-Regeln | FAQ (Häufige Fragen)
Dieses Diskussionsforum basiert auf dem Phorum-System.