|
BILD zeigt "Viertel nach acht" künftig um Viertel nach elf
Am 22. August 2021 ging der Fernsehsender von BILD an den Start. Neben der fünfstündigen "BILD Live"-Strecke von 9 bis 14 Uhr war eines der Aushängeschilder der Live-Talk "Viertel nach acht". Ursprünglich von Montag bis Freitag um 20.15 Uhr lud Moderatorin Nena Schink im Wechsel mit Paul Ronzheimer fünf Mal die Woche zu kontroversen Diskussionen. Am 17. Dezember verabschiedete sich das Format in eine längere Pause. In der kommenden Woche wird es zurückkehren, dann allerdings mit einigen Veränderungen.
Denn künftig wird die Sendung "Viertel nach acht" bei BILD erst drei Stunden später zu sehen sein, nämlich um 23.15 Uhr. Damit der Name des Formats weiterhin Sinn ergibt, findet die Premiere stattdessen online auf dem YouTube-Kanal von BILD statt: Dienstags, mittwochs und donnerstags wird die Sendung live ab 20.15 Uhr auf dem Kanal gestreamt. Offenbar hat BILD erkannt, dass es auf dem linearen Fernsehsender zur Primetime ein aussichtsloses Unterfangen ist, mit "Viertel nach acht" gegen die übermächtige TV-Konkurrenz anzukommen. Der durchschnittliche Monatsmarktanteil des TV-Senders stagniert immer noch bei nur 0,1 Prozent. Bei YouTube verfügt BILD hingegen über eine Million Abonnenten, so dass hier eine größere Reichweite wahrscheinlich ist. Die hochgeladenen Videoclips aus bisherigen Ausgaben erzielten mitunter sechsstellige Abrufzahlen. Jeweils vier Gäste treffen sich pro Sendung bei Moderatorin Nena Schink oder Moderator Paul Ronzheimer zum verbalen Schlagabtausch. Das Konzept von "Viertel nach acht" besteht darin, dass fünf meinungsstarke Köpfe tagesaktuelle Themen diskutieren, wobei jeder Gast sein eigenes Thema mitbringt und mit teils reißerischen Worten vorstellt. Anschließend wird jeweils zehn Minuten darüber diskutiert. Als "Der Talk, der Schlagzeilen macht" warnt Schink die Zuschauer zu Beginn der Sendung oft, dass sie streitbare Meinungen zu hören bekommen, die sie empören oder aufregen könnten - aber genau dies sei beabsichtigt. Zu den wiederkehrenden Gästen zählen Programmchef Claus Strunz und weitere BILD-Mitarbeiter wie Kai Weise, Jan Schäfer und Filipp Piatov, aber auch Weltwoche-Chefredakteur Roger Köppel und Journalist Hans-Ulrich Jörges zählen zum Stammpersonal. Oft sind sich diese Köpfe in ihren Ansichten weitgehend einig - interessant wird es zumeist erst, wenn sich Politiker wie Sahra Wagenknecht und Karl Lauterbach oder Prominente wie Thomas Gottschalk in der Runde blicken lassen und ein Wörtchen mitzureden haben. Einen gewissen Anarcho-Charme kann man dem von Nena Schink souverän präsentierten Format, das etwa an "Die letzte Instanz" (WDR) oder den kurzlebigen ntv-Talk "Vier gewinnt - Die Meinungsshow" erinnert, nicht absprechen. Während BILD vor allem vormittags und mittags auf eigenproduzierte Sendeinhalte setzt, wird das Programm am Abend überwiegend mit Dokumentationen und Reportagen bestückt. In der kommenden Woche zeigt der Sender statt "Viertel nach acht" am Dienstag um 20.15 Uhr etwa die Dokureihe "Das Gefängnis HMP Durham", am Mittwoch "Making of" und am Donnerstag "Die Welt in Flammen". 21.01.2022 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: BILD/Screenshot [www.wunschliste.de]
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
|