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ARD-Jahresbilanz: Erfolg der Mediathek als Grundstein für Zukunftsstrategie
Nicht zuletzt Dank des verpflichtenden Rundfunkbeitrag hat nahezu jeder Deutsche eine Meinung zu den Leistungen der ARD. Dazu kommt auch, dass der Zwiespalt zwischen linearer Ausstrahlung und der Verfügbarkeit von Inhalten (primär) in der Mediathek immer wieder Zuschauer:innen ärgert. Zuletzt etwa sorgte die lineare Ausstrahlung der sechsteiligen Miniserie "Eldorado KaDeWe" an nur einem Abend am Stück im Ersten für Unmut - in der ARD herrscht wohl die Meinung, dass Fans des Formats das linear um 1.00 Uhr ausgestrahlte Ende halt on Demand in der Mediathek nachholen konnten. Die ARD unter der jüngst an Bord gekommenen Programmdirektorin Christine Strobl ist jedenfalls der Meinung, das genau das der Weg in die Zukunft ist - und freut sich über steigende Nutzerzahlen der Mediathek und ein positives Image der Sender. Wie die Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands am Jahresende rückblickend zusammenfasst, erhöhte sich von Januar bis November 2021 die monatliche Reichweite der ARD Mediathek auf 16,4 Millionen User:innen - ein über 60-prozentiger Zuwachs (plus 6 Millionen Nutzer:innen) gegenüber dem Vorjahr. Darauf will Strobl aufbauen: Besonders erfreulich ist, dass die ARD Mediathek als zentraler Bestandteil unserer Zukunftsstrategie ihre Akzeptanz so steigern konnte. Diesen Weg werden wir mit der Programmreform und der Digitalisierung konsequent weitergehen, um die ganze Bevölkerung auf allen Ausspielwegen mit unseren qualitativ hochwertigen Angeboten zu erreichen. Schon jetzt habe die ARD Mediathek die größte Reichweite aller Streaming-Portale der deutschen Fernsehsender, wie die ARD aus den Messdaten der GfK entnimmt. Daneben nimmt der Sender Das Erste für sich in Anspruch, das Vertrauen der Deutschen zu haben und zitiert eine Umfrage mit 3000 Beteiligten vom Institut Kantar und der Frage, welcher Sender das qualitativ beste Programm anbiete: Kein Anbieter erhielt mehr Zustimmung als Das Erste (23 Prozent) - mit 14 Prozent erreichte das ZDF den zweiten Platz, 10 Prozent nannten jeweils RTL und Netflix und weitere 8 Prozent nannten die Dritten Programme der ARD. ProSieben platzierte sich mit 4 Prozent vor Sat.1 (2 Prozent). Zu den hochwertigen Programmen gehört sicher nicht zuletzt die "Tagesschau", durch die sich insgesamt mehr als 11 Millionen Zuschauer:innen aus allen Altersgruppen Informationen holten und die ihren Vorsprung als erfolgreichste Nachrichtensendung Deutschlands laut ARD damit weiter ausbaute. Darüber hinaus kann das Erste für sich in Anspruch nehmen, im Jahr 2021 die meistgesehene TV-Sendung überhaupt sowie den erfolgreichsten Film gezeigt zu haben: Das Achtelfinale der Fußball-EM "England - Deutschland" erreichte als reichweitenstärkste Sendung 27,491 Millionen Zuschauer:innen bei einem Gesamt-Marktanteil von 76,3 Prozent. Den Krimi-Film "Rhythm and Love" aus der Reihe "Tatort" aus Münster sahen 14,371 Millionen Zuschauer:innen (Marktanteil 39,6 Prozent). Insgesamt erreicht die ARD nach eigenen Angaben täglich jeden zweiten Deutschen entweder mit Videoangeboten, den Fernsehprogrammen und der Mediathek. Denn neben der Mediathek ist natürlich auch weiterhin das gesamt lineare TV-Angebot der ARD eine Macht: Das Erste, die Dritten, ONE, ARD alpha und tagesschau24 zusammen konnten ihren Marktanteil beim Gesamtpublikum von 27,4 Prozent (Vorjahr: 26,5 Prozent). Damit liegt man deutlich vor dem Verfolger Mediengruppe RTL (21,4 Prozent) sowie ZDF (19,2 Prozent) und ProSieben/SAT.1 (16,3 Prozent). 29.12.2021 - Bernd Krannich/TV Wunschliste Bild: WDR/Thomas Kost [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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