James Finlaysons Assistent schrieb:
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> Als letzte Verzweiflungstat hat Merz einfach einen
> Sack voll von
> AfD-Wahlversprechen benutzt und nach der Wahl
> "April! April!" gerufen.
Warum wird die AfD denn überhaupt gewählt?
Die einen empfinden sie als stramm konservative Law-and-Order-Partei, die schon noch früh genug die Kurve kriegt und zwecks Stimmenmehrung im Westen rechtsextremen Ballast abwirft. Unter Gauland war sie ja auch größtenteils rechtskonservativ, und wie der moderate Wahlkampf Alice Weidels und Beatrix von Storchs zeigt will die Parteiführung wieder genau da hin zurück. Im Osten hingegen toben die Radikalen, was von vielen Wertkonservativen in der Partei maulend hingenommen wird, solange sie respektable Ergebnisse einfahren.
Die meisten hingegen wählen die AfD nur aus aus einer Protesthaltung heraus, um den regierenden Parteien tüchtig einzuheizen und sie so stark unter Druck zu setzen, dass sie ihre Ängste vor existenzbedrohenden Entwicklungen wie Jobverlust, unsicherer Altersversorgung und sozialem Abstieg sowie den Frust wegen Inflation und Kaufkraftverlust endlich ernster nehmen und entschiedener gegensteuern. Ihrem Empfinden nach sind Geschlechterdiskussionen und die Einhaltung ökologischer Standards immer noch wichtiger als die Belebung der Wirtschaft und die Sicherung von Arbeitsplätzen.
Und dann gibt es noch die Menschen aus den meist abgehängten ländlichen Regionen im Osten, die Sorgen bezüglich dem wirtschaftlichen Niedergang ihrer unmittelbaren Heimat, einer diffusen "Überfremdung" inklusive Sozialneid und dem weiteren Verfall der Infrastruktur haben. Nur ganz wenige AfD-Wähler sind eingefleischte Nazis und Rechtsextremisten aus Überzeugung.
Die aberwitzigste Realsatire liefern doch die "anständigen" Leute, die die Demokratie retten wollen und alles was ihnen ideologisch nicht in den Kram passt höchstgerichtlich verbieten lassen wollen, allen voran die zu erfolgreich gewordene AfD.