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N-Wort im Hallervorden-Sketch in "75 Jahre ARD": Komiker weist Rassismusvorwürfe von sich
![]() Der Sketch handelt von zwei Häftlingen im Gefängnis. In seiner Rolle erläutert Hallervorden dem anderen Insassen, warum er einsitzt. Mann, Mann, Mann. Hätte ich gewusst, dass man das nicht mehr sagt...Daraufhin nennt die von Hallervorden gespielte Figur zwei Begriffe für Schokokuss und Schnitzel ungarischer Art, die heutzutage längst als rassistisch gelten und deshalb im Sprachgebrauch vermieden werden. Die Verwendung der heute als N-Wort und Z-Wort abgekürzten Begriffe in dem Sketch löste eine heftige Debatte aus. Auf Kritik und Rassismusvorwürfe in den sozialen Medien folgten Kommentare und Meinungsartikel in klassischen Medien wie stern und ZEIT Online, die den Auftritt ebenfalls verurteilten. Gegenüber der dpa reagierte Dieter Hallervorden mit deutlichen Worten und wies die Kritik von sich: In Ermangelung von Mut, sich über die wirklichen Missstände zu erregen, weil diese anzuprangern, grade nicht in Mode ist, ereifert man sich über einen Komiker, der auf einem Knastbett sitzt und einen berühmten Sketch mit neuem Text beginnt. Woke Menschen von heute versuchen ängstlich, nicht aus der Reihe zu tanzen, befolgen akribisch alle Social-Media-Gebote, um keine Likes aufs Spiel zu setzen und verstehen keine Satire mehr, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt.Auf seinem Instagram-Account bezog der Schauspieler noch ausführlicher Stellung: 1. Ich will auf kein Gleis gestellt werden. 2. Ich möchte nicht zensiert werden. DANKE, ARD.Satire werde seiner Ansicht nach nicht mehr verstanden. Der 89-Jährige stellt klar: Wenn Wokeness bedeutet: 'Wachsamkeit für Missstände' so wäre es wünschenswert, dass sie ihre Aufmerksamkeit auf die eine oder andere Realsatire unserer Zeit lenkt, die leider gar nicht satirisch gemeint ist, sondern mit feierlichem Ernst verkündet wird. Auch gegenüber der ARD wurde Kritik geäußert, dass der Sketch in dieser Form ausgestrahlt wurde, zumal es sich nicht um eine Live-Sendung gehandelt hat. Es bestand theoretisch also die Möglichkeit, die Schere anzusetzen. Doch die ARD stellt sich hinter Hallervorden und gab folgendes Statement ab: In seiner Rolle als Häftling thematisierte er überspitzt den Wandel der Sprache und verwendete dabei Begriffe, die heute aus guten Gründen nicht mehr zeitgemäß sind - in diesem satirischen Kontext jedoch bewusst als Provokation gesetzt wurden.Der Sender betonte, die ARD spreche sich gegen jeden Rassismus aus und stehe für Vielfalt und Kunstfreiheit. 07.04.2025 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: ARD/Screenshot [www.wunschliste.de] Dieses Thema wurde beendet. Eine Antwort ist daher nicht möglich.
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