Besserwisserin schrieb:
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> Und wer glaubt, der genannten Erpressung könnte
> man erfolgreich Widerstand entgegensetzen, kann
> sich ja mal informieren, wie das inzwischen im
> Journalismus ist, insbesondere bei dem, was sich
> noch „Printmedien“ nennt: Da wird für einen
> Text das Recht erworben, mit dem Text zu machen,
> was man will und ihn bis siebzig Jahre nach dem
> Tod des Urhebers und an jeder gewünschten Stelle
> zu „verwerten“, und zwar auch auf
> Verbreitungswegen, die es heute noch gar nicht
> gibt. Bezahlt wird natürlich nur ein einziges
> Mal, und das in der Regel schlecht. Tatsächlich
> eine Schweinerei. Und wer sie nicht mitmachen
> will, darf sich einen anderen Arbeitgeber/Abnehmer
> suchen, also häufig einen anderen Beruf.
>
Ist das denn wirklich neu, dass Journalisten Jahre oder Jahrzehnte später für eine weitere Verwertung keine Tantiemen erhalten? Das Hamburger Abendblatt hatte ja ein Online-Archiv, das in den ersten Jahren zudem hinter einer paywall steckte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verfasser der zigtausenden Artikel auch nur einen einzigen Cent für diese früher für unmöglich gehaltene Verwertung erhalten haben.
Die schlechte Bezahlung der schreibenden Journalisten ist sicherlich auch mit eine Folge, dass die Nachfrage nach Printmedien stark zurückgegangen ist. Die Medienlandschaft hat sich nun mal verändert, in den USA zahlen Medienkonzerne Millionen für Fernseh-"Journalisten", die Lügengeschichten vor einem Millionenpublikum verbreiten, weil die Zuschauer ganz verrückt danach sind. Für seriös arbeitende Journalisten fehlt dann das Geld.