Das Drehbuchschreiben könnte man nicht nur der KI überlassen, sondern man wird es in vielen Fällen tun. Wobei das bei zahlreichen Produktionen (Wohlfühlfilme für ältere Frauen, Daily Soaps, Teil 3-27 von irgendeinem Erfolgsfilm) kaum einen inhaltlichen oder gar künstlerischen Verlust darstellen dürfte, im Gegenteil: die Intelligenz beleidigende Arbeiten Maschinen zu überlassen, ist ja eine der großen Segnungen des technischen Fortschritts.
Und wer glaubt, der genannten Erpressung könnte man erfolgreich Widerstand entgegensetzen, kann sich ja mal informieren, wie das inzwischen im Journalismus ist, insbesondere bei dem, was sich noch „Printmedien“ nennt: Da wird für einen Text das Recht erworben, mit dem Text zu machen, was man will und ihn bis siebzig Jahre nach dem Tod des Urhebers und an jeder gewünschten Stelle zu „verwerten“, und zwar auch auf Verbreitungswegen, die es heute noch gar nicht gibt. Bezahlt wird natürlich nur ein einziges Mal, und das in der Regel schlecht. Tatsächlich eine Schweinerei. Und wer sie nicht mitmachen will, darf sich einen anderen Arbeitgeber/Abnehmer suchen, also häufig einen anderen Beruf.
Richtig ist die Prognose: „Die Möglichkeiten der Profitmaximierung sind nahezu unbegrenzt - sofern die Produkte dem Publikum nicht doch irgendwann zu künstlich werden.“ Und genau deshalb wird aller Voraussicht nach eine kleine Nische übrigbleiben für das traditionelle Vorgehen. Es gibt ja auch noch analoge Fotografie (sogar in schwarz/weiß), es fahren noch Dampfloks herum und auch Pferdekutschen, es gibt noch Restaurants, in denen auf „Convenienceprodukte“ verzichtet wird, es wird in einigen Jahren auch noch die eine oder andere Tankstelle geben – aber das alles sind eben nur noch Nischen. Und nachfolgende Generationen (oder auch die heute Lebenden in einigen Jahren) werden gar nicht mehr verstehen, was die ganze Aufregung bei der Einführung der neuen Technik sollte.