DerLötkolb schrieb:
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> Im Endeffekt ist weder mein "es ist bisher auch
> immer gut gegangen" noch dein "denk ich mir halt"
> ein Argument.
Gut gesagt, aber ich "denke mir das nicht halt", sondern ich rechne. Es ist ganz simpel. DU als Programmierer (der ich auch lange Jahre war) solltest das doch können.
> Wenn du ein Landwirt gewesen wärst vor 100 Jahren
> und Traktoren und Erntemaschinen aufgekommen sind,
> wärst du darauf gekommen dass 100 Jahre später
> die Leute in Büros vor Computern sitzen? Oder
> wärst du vor 10 Jahren darauf gekommen, dass
> normale Menschen Millionär werden kann indem man
> Unfug auf Youtube erzählt oder Fotos von sich auf
> Instagram stellt?
Nein, natürlich nicht, das ist ja alles so richtig, kann ich unterschreiben. Aber wir haben es bei KI mit etwas völlig anderem zu tun, was diese Dimensionen BEI WEITEM sprengt.
Ich bin kein "Warner", der bei allem neuen Panik schiebt und den Untergang prophezeiht...
Ich wiederhole: Hier genügt simples Rechnen.
KI wächst nicht wie ein neuer Traktor im Vergleich zur Sense, sondern exponentiell, und es bestehen Anwendungsmöglichkeiten quasi ÜBERALL, und davon sind sämtliche, die sich mit geistigen Inhalten befassen, durch KI bald ersetzbar. Und dazu gehören nicht nur alle künstlerischen, sondern nahezu alle Berufe, die irgendwie geistige Arbeit verlangen, wie Callcentermitarbeiter, Sachbearbeiter, Buchhalter... Der sparsamen Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wenn Du auch noch innovative KI.Technik hinzunimmst, wie autonomes Fahren, auch sämtliche Berufe in dieser Richtung, vom öffentlichen Nahverkehr bis hin zu rein roboter-KI-gesteuerten Produktionsanlagen von nahezu Allem... - was bleibt da noch groß?
> Also nein ich weiß nicht wie die Arbeitswelt in
> 20 Jahren aussieht.
Wissen... Ich weiß noch nicht mal, wie sie heute genau aussieht. Ich rechne, wie gesagt, hoch, und es will mir diesmal einfach kein wirkliches Gegenargument einfallen. Und meinen Freunden und Bekannten auch nicht. Und ich habe auch noch keines irgendwo anders gefunden.
> Und es betrifft mich als
> Software Entwickler potenziell durchaus, genauso
> wie 'damals' das Outsourcing nach Indien. Ich
> erinner mich noch gut an die Panik, dass wir
> bestimmt alle entlassen werden und es wurde
> überhaupt niemand entlassen.
Ich schon. Zwar nicht wegen Outsourcing nach Indien, sondern wegen plötzlichem In-Sourcing einer Großbank ;-), aber das tut hier wenig zur Sache.
> Die
> Projekte/Produkte sind einfach nur viel viel
> größer geworden. Was ich aber weiß ist, dass
> die Produktmanager auch in 20 Jahren noch nicht
> wissen werden was sie genau wollen und schon
> deshalb keine KI für sie entwickeln kann.
Je komplexer und komplizierter die Branche, desto unwahrscheinlicher, dass man hier 95% durch KI ersetzen kann, da gebe ich Dir recht. Software-Entwickler wird man wohl noch längere Zeit brauchen. Zwar unter Benutzung von KI, aber hier braucht es aus verschiedenen Gründen wohl noch etwas länger, das mag sein.