andreas_n schrieb:
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> Besserwisserin schrieb:
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> > Ich werde eine Depesche an meine bevorzugte
> > Gazette schreiben (natürlich mit dem
> Federkiel,
> > so eine Schreibmaschine kommt mir nicht ins
> Haus)
> > und hoffe, der reitende Bote stellt sie
> > rechtzeitig genug zu, damit sie in der
> Mittags-,
> > spätestens aber in der Abendausgabe erscheinen
> > kann. Ich könnte natürlich auch ein Telegramm
> > schicken oder mich an die Redaktion der
> > Wochenschau wenden. Aber wie gesagt. So
> > neumodisches Zeugs ist mir nichts.
>
> Manche werden sich hier noch wundern.
> Irgendwann wird die Mehrzahl der Artikel, die wir
> lesen, vollständig KI-generiert sein. Und die
> Überprüfung durch einen Menschen wird nicht mehr
> stattfinden.
> Zumindest wird es dazu kommen, wenn die Mehrheit
> der Konsumenten, das Thema ins Lächerliche zieht
>
> Besserwisserin hat wahrscheinlich auch noch nie
> ein Theater besucht oder Musik mit echten
> Instrumenten gelauscht. Darf man unter Artikeln zu
> Theater- oder Orchestersterben auch solche
> lustigen Bonmots von dir erwarten?
Das sehe ich auch so - aber Besserwisserin zeigt hier genau auf, wohin die Reise geht: Letztlich fallen diesen Entwicklungen in großem Maße Arbeitsplätze zum Opfer. Das beginnt beim Schreibwarenhandel: Wer schreibt heute noch mit einem Füller? Wer schreibt heute überhaupt noch mit der Hand? Schreibmaschinen, die und für die es früher Fachhändler gab, sind verschwunden und damit die Arbeitsplätze der Verkäufer, der Techniker, der Mechaniker.
Was das Postwesen angeht, da könnte man einen Sermon verfassen. Wird immer teurer, obwohl immer weniger Personal gebraucht wird. Wer schreibt heute noch Briefe? An Weihnachten vielleicht mal eine Karte. Ansonsten läuft so gut wie alles über das Internet. Selbst die Postzustellung, die hauptsächlich nur noch Rechnungen und Werbung befördert, findet nicht mehr täglich statt. Es gibt ja bereits Pläne, Drohnen die Zustellung von Postsendungen übernehmen zu lassen.
Damit zur Tageszeitung: Wer hält heute noch eine? Bei einem Preis von 2,80€/Tag und 3,40€ für die Wochenendausgabe muß ich leider darauf verzichten. Für das Geld bekommt man nicht einmal mehr individuellen Qualitätsjournalismus. Wortwörtlich sind, zumindest die überregionalen Meldungen, in den verschiedenen Zeitungen fast wörtlich dieselben. Aber alles Wichtige erfährt man heute sowieso online. Und auch da ein Einheitsbrei. Spart aber Arbeitsplätze. Und Kosten. Und letztlich werden die Meldungen dann auch KI-generiert. Spart noch mehr.
Und so könnte man weitermachen. In allen Berufen, in allen Branchen, in allen Bereichen. Und es wird so gemacht. Es wird so kommen. Selbstscan-Kassen im Supermarkt, Selbst-Check-ins am Flughafen oder eben online. Busfahrkarten online (Kein Schaffner mehr, nichtmal Techniker, Elektroniker, die einen Ticketautomaten warten müssen). Letztlich braucht man nur einen Blick in die Produktion zu werfen, um nur mal den 3D-Drucker anzusprechen. Ich will das nicht alles verteufeln, vieles "vereinfacht" in der Tat das Leben und manches will man sicher auch nicht missen - doch diese Entwicklungen haben ihren Preis. V.a. macht es die Menschen dümmer. Je mehr derlei Entwicklungen es gibt, desto mehr stehlen(!) sie auch das Leben. - Denn dieses "Vereinfachen" ist ja letztlich ein Raub dessen, was das Leben überhaupt erst zum Leben macht: Der menschliche Austausch, Sozialisation, Zusammenkunft in allen Bereichen. Gibt's bald alles nicht mehr: und wir werden es nicht aufhalten können.