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Hohe Schwarzseher-Quote: Ein Viertel der Kabel-TV-Haushalte hat noch keinen Vertrag abgeschlossen
![]() ![]() Die zweite Welle der AGF-Plattformstudie 2024 wurde von der AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit Kantar vom 5. August bis zum 26. September 2024 durchgeführt. Als Fazit wird gezogen, dass die Mehrheit der betroffenen Haushalte inzwischen aktiv Maßnahmen ergriffen hat, um ihren TV-Empfang sicherzustellen. Laut der Studie sind inzwischen 92,6 Prozent der betroffenen Miet-Haushalte über die Abschaffung des Nebenkostenprivlegs informiert, was einem deutlichen Anstieg im Vergleich zur Erhebungswelle im Frühjahr 2024 entspricht, als erst 53,4 Prozent der Haushalte von den Änderungen gehört hatten. Konkret haben 68,9 Prozent der betroffenen Haushalte Maßnahmen ergriffen, um ihren TV-Empfang sicherzustellen. Davon haben 62,1 Prozent einen neuen Kabelvertrag abgeschlossen. 6,8 Prozent der Haushalte sind hingegen auf alternative Empfangsarten umgestiegen. Wiederum 4,3 Prozent waren bereits vor dem Stichtag mit einer zusätzlichen Empfangsart ausgestattet, so dass für sie kein Handlungsbedarf bestand. Übrig bleiben 26,6 Prozent an befragten Haushalten, die von der Abschaffung des Nebenkostenprivilegs betroffen sind, aber zum Zeitpunkt der Befragung über keine vertraglich geregelte Lösung für ihren TV-Empfang verfügten. Weder haben sie einen neuen Kabel-Vertrag noch einen Vertrag für eine alternative Empfangsart abgeschlossen. Laut der Studie gaben 55,4 Prozent dieser Haushalte an, erst einmal abwarten zu wollen, ob der TV-Empfang nach dem Stichtag wirklich nicht mehr möglich sei. Kabelanbieter wie NetCologne und Vodafone haben inzwischen damit begonnen, aktiv gegen "Schwarzseher" vorzugehen (TV Wunschliste berichtete). Die Abschaltung des Kabelempfangs seitens der Anbieter ist aus logistischen Gründen jedoch nicht so leicht umzusetzen und äußerst umständlich, da dies nicht von zentraler Stelle aus möglich ist. Stattdessen müssen Techniker geschickt werden, die dann jedes einzelne betroffene Haus abarbeiten. Der befürchtete "schwarze Bildschirm" blieb deshalb in den meisten Fällen aus. Laut der AGF-Studie gaben lediglich 10,3 Prozent der betroffenen Haushalte an, seit dem 1. Juli 2024 kein Kabelfernsehen mehr empfangen zu können. 25,6 Prozent, die keinen neuen Vertrag mit einem Kabelanbieter abgeschlossen haben, nutzen weiterhin den Fernsehempfang via Kabel. 2,0 Prozent der Befragten machten keine Angaben zu ihrer Situation. Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung: Die zweite Welle unserer Plattformstudie zeigt, dass viele Haushalte freiwillig auf individuelle Verträge umgestiegen sind, was auf erfolgreiche Informationskampagnen hinweist. Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass die technischen und organisatorischen Anpassungen durch die Anbieter noch nicht überall abgeschlossen sind. Der Prozess birgt offensichtlich weiterhin Herausforderungen, insbesondere bei der flächendeckenden Umsetzung. Für die Plattformstudie befragt das Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag der AGF Videoforschung seit 2011 zweimal im Jahr pro Welle ca. 2.500 Teilnehmer aus der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren in TV-Haushalten. Die Studie wird in den Haushalten der Befragten durchgeführt. 30.01.2025 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: IMAGO/xLobeca/RHx [www.wunschliste.de]
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