Im vergangenen Jahr hat "Sherlock"-Schöpfer Steven Moffat mit "Douglas is Cancelled" sein neuestes Werk veröffentlicht. Die satirische Dramedy greift ein allgegenwärtiges Thema des aktuellen Zeitgeistes auf: Cancel Culture. Hugh Bonneville ("Downton Abbey") verkörpert einen TV-Moderator, der sich nach einem Tweet mit einem Shitstorm konfrontiert sieht und anschließend um seinen Job fürchten muss. Demnächst feiert die vierteilige Miniserie ihre Deutschlandpremiere: arte zeigt alle Folgen am Stück am Donnerstag, den 6. März ab 21.40 Uhr. Eine Woche zuvor wird die Serie am 27. Februar in der arte-Mediathek bereitgestellt.

Douglas Bellowes (Hugh Bonnevolle) ist eine Nachrichtenlegende und seit Jahrzehnten ein vertrautes Gesicht im britischen Fernsehen. Er gerät jedoch unter massiven öffentlichen Druck, als jemand twittert, Douglas habe auf einer Hochzeit einen sexistischen Witz erzählt. Die Öffentlichkeit spekuliert darüber, was genau er gesagt hat. Douglas selbst kann sich kaum daran erinnern, da er angetrunken war. Daraufhin versucht der Moderator verzweifelt, seine Karriere zu retten. Seine bissige Frau Sheila (Alex Kingston) - als Verantwortliche einer Zeitung selbst für einige Promi-Skandale verantwortlich - und die gemeinsame 19-jährige Tochter Claudia haben eigenen Ansichten.

TV-Produzent Toby (Ben Miles, "Hijack", "Coupling") ist alarmiert. Er riet Douglas wiederholt dazu, auch auf privaten Feiern ein professionelles Image zu wahren. Er möchte nicht, dass sein Nachrichtensprecher oder seine Sendung gecancelt werden. Deshalb rät er Douglas dazu, sich zurückzuhalten, bis sich die Aufregung gelegt hat. Doch es kommt anders. Seine jüngere, online-affine Moderationskollegin Madeline Crow (Karen Gillan, "Guardians of the Galaxy", "Doctor Who") reagiert auf den Tweet und kommentiert ihn öffentlich, wodurch ihn noch mehr Menschen sehen. Trotz der eindeutig zweideutigen Formulierung ihres Retweets ist Douglas der Ansicht, dass Madeline ihm eigentlich helfen wollte.

Doch allmählich überkommen ihn Zweifel: Könnte es sein, dass Madeline ihre eigenen Pläne verfolgt und ihm in den Rücken fallen will? Seine Ehefrau Sheila ist davon überzeugt, dass hinter Madelines Aktion alles andere als Hilfsbereitschaft steckt und sie Douglas in Wirklichkeit schaden will. Skandale sind aufregend, Nuancen erfordern Arbeit. Douglas wird gecancelt, befürchtet Sheila.

Zur weiteren Besetzung gehören Nick Mohammed ("Ted Lasso") und Simon Russell Beale ("Thor: Love and Thunder"). Regisseur Ben Palmer inszenierte die Miniserie nach Drehbüchern von Steven Moffat als kammerspielartige Mise en Scène.

Das Lustige an der Serie ist, dass man bis zum Schluss nicht weiß, was er [eigentlich] gesagt hat. Man kann sich also [im Laufe der Zeit] entscheiden, ob er gecancelt werden soll oder nicht, so Moffat: Es ist ein hitziges Thema und ist es nicht lustig, dass eigentlich alle genau die gleiche Meinung haben? Jeder möchte jemanden canceln. Moffat hat nach eigener Aussage schon vor rund sieben Jahren erstmals die Idee der zur Serie entwickelt, sie damals aber zugunsten anderer Projekte wie der Fertigstellung des BBC-Serienhits "Sherlock" in die Schublade gelegt. Damals war der Begriff "Cancel Culture" in der breiten Öffentlichkeit noch nicht geläufig - in der Zwischenzeit hat sich das entscheidend geändert.

"Douglas is Cancelled" ist eine Produktion von Hartswood Films, SkyShowtime und BBC Studios <gb>. Die Erstausstrahlung fand in Großbritannien zwischen Juni und Juli bei ITV1 statt.

10.01.2025 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: ITV

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