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Mit der ARD in die Zukunft: Ausbau der Mediathek und Zukunftsdialog mit Zuschauern
geschrieben von: TV Wunschliste, 29.04.21 13:38
Am heutigen Donnerstagvormittag fand ein digitales ARD-Pressegespräch statt, bei dem unter anderem der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow sowie Programmdirektor Volker Herres Auskunft über die Zukunftsvorhaben gaben. Darüber hatten sich die Intendantinnen und Intendanten am Dienstag und Mittwoch in ausführlichen Sitzungen ausgetauscht. Bestärkt wurde vor allem noch einmal, dass auf die veränderten Sehgewohnheiten reagiert werden muss.

Dabei müsse man differenzieren, denn nach wie vor gebe es viele Menschen, die zu bestimmten Uhrzeiten linear fernsehen. Die 20-Uhr-"Tagesschau" sei hier als Paradebeispiel genannt, die vor allem auch in der jungen Zielgruppe so gefragt ist wie lange nicht mehr. Aber auch der "Tatort" am Sonntag sowie die Telenovelas am Nachmittag im Ersten gehören für viele Zuschauer ritualisiert zu ihrem Leben dazu.

Dennoch ist ein klarer Unterschied abhängig vom Alter erkennbar: Die Über-50-Jährigen schauen nach Angaben der ARD immer noch sechs Stunden am Tag linear fern, während dies die 14- bis 49-Jährigen nur noch zwei bis drei Stunden tun. Die junge Zielgruppe ist vermehrt ins Nonlineare abgewandert. Auf diese Entwicklung müsse man weiter reagieren und deshalb Inhalte verlagern. Dass dies wunderbar funktionieren kann, haben etwa die hohen Mediatek-Abrufzahlen für die Crime-Reihen "Das Geheimnis des Totenwaldes" und "Die Toten von Marnow" noch vor der linearen Ausstrahlung gezeigt.

Linear oder nonlinear?



Selbstkritisch sagt Tom Buhrow, dass man mehr exklusive Inhalte für die ARD Mediathek schaffen müsse, insbesondere für die junge Zielgruppe, die derzeit noch unterdurchschnittlich erreicht wird. Dabei steht unter anderem die Frage im Raum, inwiefern es noch lineare Sender für solche Inhalte braucht, oder ob diese nicht von vornherein im Netz auf Abruf besser aufgehoben sind. Die Grenzen zwischen Linearität und Nonlinearität fließen und man müsse im Austausch mit den Gremien eine "flexiblere Governance" anstreben.

Der Spartensender One hat beispielsweise eine verschwindend geringe Reichweite und dient inzwischen vor allem dazu, eingekaufte Lizenzserien aus rechtlichen Gründen einmal linear auszustrahlen, damit sie anschließend in die Mediathek gestellt werden dürfen - wo sie die Zuschauer eher finden.

Zukunftsdialog mit Bürgern



Um die Weichen für die Zukunft zu stellen, tritt die ARD direkt mit den Zuschauern in Kontakt und veranstaltet hierzu von Mai bis November einen mehrstufigen "ARD-Zukunftsdialog". Zum Auftakt kommen in einem digitalen Workshop rund 200 "Losbürger" mit mehr als 30 ARD-Vertretern zusammen, um darüber zu diskutieren, wie die Menschen in Deutschland die ARD wahrnehmen und welche Erwartungen und Zukunftswünsche sie an den Senderverbund haben. Anschließend haben alle Zuschauer vom 31. Mai an vier Wochen lang die Chance, sich über eine öffentliche Onlineplattform am ARD-Zukunftsdialog zu beteiligen.

Die Debatte um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist in vollem Gange. Uns ist wichtig, dass auch diejenigen zu Wort kommen, für die wir das Programm machen: die Bürgerinnen und Bürger, so Tom Buhrow. Wir sind aufrichtig daran interessiert, unmittelbar zu erfahren, wie die Menschen im Land die ARD in Zukunft sehen. Die Erkenntnisse aus der Debatte fließen zurück in die ARD und werden dort intern weiter diskutiert. Im November wird dann in einer virtuellen Abschlussveranstaltung zusammen mit den Losbürgern der Beteiligungsprozess abgeschlossen.

ARD-Themenwoche



Um Zukunft geht es auch in der alljährlichen ARD-Themenwoche, die diesmal unter dem Motto "Stadt.Land.Wandel - Wo ist die Zukunft zuhause?" steht. Ganze Wirtschaftszweige brechen weg, junge Menschen verlassen die strukturschwache Heimat. Dörfer, Städte und Regionen sind gezwungen, umzudenken und neue Wege zu gehen. Vom 7. bis 13. November 2021 geht es in allen TV- und Hörfunk-Programmen der ARD und online unter Federführung des Bayerischen Rundfunks um Fragen und mögliche Antworten rund um die Themenfelder Zukunft der Erwerbsarbeit, Zugang zu Bildungseinrichtungen und zum Gesundheitssystem, bezahlbares Wohnen, Barrierefreiheit und die Akzeptanz von Vielfalt.

Statements zu #allesdichtmachen



Abschließend bezogen Tom Buhrow und Volker Herres im Pressegespräch noch Stellung zur kontroversen Aktion #allesdichtmachen. Da sich die geäußerte Kritik in der Kampagne der 53 Schauspieler, darunter einige "Tatort"-Kommissare, indirekt auch an ihren Arbeitgeber, die ARD, richtet, wurde nachgefragt, inwiefern die ARD auf die Schauspieler zugehen wird. Kurz gesagt: Dies habe man nicht vor, doch ebenso kritisch betrachten Herres und Buhrow die heftigen Reaktionen auf die Kampagne.

Das war nicht alles glücklich, aber man muss auch mal realistisch auf dem Boden bleiben. Ich sehe überhaupt keinen Anlass für Sanktionen oder Gründe, nicht mehr mit diesen Schauspielern zusammenzuarbeiten. Manche Reaktionen darauf fand ich deutlich überzogen, so Volker Herres. Tom Buhrow ergänzt: Was mich beunruhigt, ist diese permanente Gereiztheit und der das Ziel, gegensätzliche Positionen zu vernichten. Ich finde den Versuch, anderen das Recht abzusprechen, ihre Meinungen zu äußern, beängstigend. Verschiedene Meinungen gehören zur Demokratie, zu Freundschaften und Familien.

29.04.2021 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: ARD Design


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  Mit der ARD in die Zukunft: Ausbau der Mediathek und Zukunftsdialog mit Zuschauern
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