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Nach Homophobie-Eklat bei "Promis unter Palmen": Sat.1 kürzt zweite Folge massiv
geschrieben von: TV Wunschliste, 17.04.21 15:41
Vergangenen Montag sorgte Sat.1 mit der ersten Folge der neuen Staffel von "Promis unter Palmen" für einen Eklat (ausführlicher Bericht). Nicht zum ersten Mal: Bereits im vergangenen Jahr geriet die vollkommen enthemmte Realityshow in die Negativ-Schlagzeilen. Damals aufgrund von Mobbing-Attacken, diesmal wegen homophober Äußerungen. Angesichts dieses Wiederholungsfalls stellt sich nun die berechtigte Frage, ob Dummheit oder eher Kalkül dahintersteckt, ein Jahr später erneut den Zorn der Zuschauer auf sich zu ziehen. Sat.1 hat nach dem heftigen Shitstorm jedenfalls Konsequenzen gezogen: Folge 1 wurde aus der Mediathek und dem Streamingdienst Joyn entfernt. Auch sämtliche geplanten Wiederholungen in Sat.1 und auf sixx wurden gestrichen. Darüber hinaus kündigte der Sender an, alle weiteren Folgen erneut auf den Prüfstand zu stellen.

Dies hat Auswirkungen auf die geplante Ausstrahlung. Denn die für kommenden Montag (19. April) um 20.15 Uhr angesetzte zweite Folge dauert deutlich kürzer als ursprünglich geplant. Eigentlich sollte sie bis 22.50 Uhr laufen, doch nun ist bereits um 22.20 Uhr Schluss. Somit beginnt "Promis unter Palmen - Die Late Night Show" eine halbe Stunde früher als geplant. Allem Anschein nach hat Sat.1 entschieden, bestimmte problematische Szenen zu entfernen und nicht auszustrahlen, um nicht erneut für einen Skandal zu sorgen. Laut eines BILD-Artikels existiert gar ein "Notfall-Plan", bei dem aus allen noch kommenden Folgen jene Szenen herausgeschnitten werden, die weitere Shitstorms erzeugen könnten. Darüber soll Sat.1 die Promis bereits informiert haben.

Die zweite Folge stand Anfang vergangener Woche noch in der ungeschnittenen Fassung kurzzeitig als Preview im kostenpflichtigen Bereich Joyn Plus+. Laut BILD kam es in jener zweiten Folge zu einer Mobbing-Attacke auf Katy Bähm. Die Dragqueen habe andere Mitbewohner gegeneinander ausgespielt, woraufhin gleich neun Kandidaten auf sie losgegangen sein sollen und sie beschimpft haben, bis Katy weinend zusammenbrach. Diese Szenen werden nun voraussichtlich nicht ausgestrahlt.

Doch laut BILD-Informationen kam es während der Dreharbeiten auch noch zu einem anderen, mehr als grenzwertigen Vorfall. So habe ein Kandidat aus medizinischen Gründen ein rezeptpflichtiges Medikament mitbringen dürfen. Dieser soll nach Aussagen eines Insiders anderen Mitbewohnern jeweils zwei Pillen gegeben haben, die diese dann mit Alkohol heruntergespült haben - wovon die Produktionsfirma aber nichts gewusst haben soll. Gegenüber der BILD sagte ein Sendersprecher: Ein Promi bekam aufgrund einer Verletzung kurz vor Einzug in die Villa auf ärztliche Anordnung abschwellende, entzündungshemmende Schmerzmittel. Von einer Weitergabe des Medikaments während der Dreharbeiten ist uns nichts bekannt.

Dazu soll es aber gekommen sein, wie der Insider aus Produktionskreisen erfuhr. Nach Einnahme der Substanzen sollen einige Kandidaten nicht mehr wiederzuerkennen gewesen sein, da die Medikamente zu Halluzinationen und Aggressionen führen können. So soll ein Promi auf das Dach des Hauses gestiegen sein und sich wie ein Gorilla mit den Händen auf die Brust geklopft haben. Chris Töpperwien und Henrik Stoltenberg sollen völlig ausgerastet und auf Melanie Müller losgegangen sein. Ihr aggressives Verhalten soll letztendlich dafür gesorgt haben, dass beide Teilnehmer unfreiwillig aus der Produktion geworfen werden mussten.

Dies deckt sich mit den Aussagen von Marcus Prinz von Anhalt, der in der ersten Folge von "Promis unter Palmen" für den Homophobie-Skandal sorgte. Gegenüber dem Express sagte er: Wartet ab was in den nächsten Folgen noch kommt. Ich bin nicht der Schlimmste in dem Format. Ich bin auch nicht rausgeworfen worden von der Produktion. Darüber hinaus sei er vom Sender gebucht worden sein, um Theater zu machen. Sat.1 habe mit ihm bekommen, was er wollte. Wer Trash-TV schaut, kriegt Trash-TV.

Sat.1 gibt sich durch die getroffenen Maßnahmen ansatzweise reumütig, doch wie glaubwürdig ist es, dass der Sender von den Reaktionen auf den gezeigten Irrsinn selbst überrascht wurde und nun hektisch Folgen umschneiden lässt, um die Wogen zu glätten? Die gesamte Staffel liegt dem Sender schließlich seit Ende Februar fertig produziert vor. Erst recht nach den Erfahrungen mit dem letztjährigen Mobbing-Skandal, für den sich Sat.1 nie entschuldigt hat, und der Ankündigung, dass die zweite Staffel noch härter und noch lauter wird, erscheint es plausibler, dass die vordergründigen Einsichtsbekundungen scheinheilig sind und der Sender letztendlich jeglichen Shitstorm und Negativ-Schlagzeilen mit offenen Armen begrüßt. Ob Naivität oder Kalkül - in beiden Fällen steht Sat.1 in einem ganz schlechten Licht da.

17.04.2021 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste
Bild: Sat.1


[www.wunschliste.de]

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