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Kulturangebot in Gefahr? Petition setzt sich für den Erhalt von 3sat ein
![]() In dem Entwurf des neuen Reform-Staatsvertrags, der in der vergangenen Woche von der Rundfunkkommission der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten veröffentlicht wurde, heißt es: In Abstimmung mit den beteiligten öffentlich-rechtlichen europäischen Veranstaltern sollen die Inhalte des Vollprogramms 3sat teilweise oder vollständig in das Vollprogramm 'arte - Der europäische Kulturkanal' und dessen Telemedienangebote überführt werden.Eine Verpflichtung hierfür würde aber nicht bestehen, wie es weiter in der Erläuterung heißt. Vielmehr würde die Kommission die "Idee eines europäischen Angebots" unterstützen, zu deren Verwirklichung die Weiterentwicklung von arte einen wesentlichen Beitrag leisten kann.Akut bedroht ist die Zukunft von 3sat also (noch) nicht. Kritisiert wurde im Entwurf des Reform-Staatsvertrags auch die Vielzahl an Sendern, die als Schwerpunkte Bildung, Information und Dokumentation vorweisen. Anstatt tagesschau24, Phoenix, ARD alpha und ZDFinfo soll es in Zukunft nur noch ein oder zwei solcher Angebote geben. Während das Angebot für jüngere Zuschauer via KiKA und funk unangetastet bleiben soll, wird dagegen die Notwendigkeit von Spartensendern für die Altersgruppe ab 30 Jahren infrage gestellt: Dies betrifft die weitere Existenz von One und ZDFneo. Man könne jene Altersgruppe auch durch das Angebot im Hauptprogramm erreichen. Die Petition zum Erhalt von 3sat wurde von Katja Riha initiiert, die mit ihrer Produktionsfirma mehrere Formate des Senders bedient, darunter auch die "Kulturzeit". Kein Kulturmagazin im deutschsprachigen Raum hat solch einen breiten Kulturbegriff wie die 'Kulturzeit'. Doch nun soll es mit diesem Journalismus ein Ende haben - 3sat könnte schon bald Geschichte sein.Riha schreibt in der Petition weiter: Lasst uns das nicht tatenlos hinnehmen. Wir brauchen 3sat als Plattform für kritische Debatten, als Bühne für kreative Vielfalt und als Stimme der europäischen Kultur.Prominente Mitstreiterinnen und Mitstreiter hat Riha bereits gefunden. Zu den Erstunterzeichnern gehören der Politiker Gerhart Baum, die Musiker Rocko Schamoni, Jan Delay und Wolfgang Niedecken, Schauspieler Ulrich Matthes und die Schriftstellerinnen Sibylle Berg und Elke Heidenreich. Bis zum 11. Oktober haben die Verantwortlichen der Sender nun Zeit, Anregungen und Anmerkungen zu den Vorschlägen der Rundfunkkommission einzureichen. ZDF-Intendant Norbert Himmler hatte bereits kurz nach der Veröffentlichung des Entwurfs die angedachte Streichung linearer Sender kritisiert: Kein Verständnis habe ich (...) dafür, dass in politisch und gesellschaftlich unruhigen Zeiten darüber nachgedacht wird, erfolgreiche und gesellschaftlich relevante Kanäle pauschal zu streichen. Vielfalt darf gerade in der derzeitigen gesellschaftlichen Situation keinen Rückschritt erleiden. 04.10.2024 - Ralf Döbele/TV Wunschliste Bild: ZDF/bda creative [www.wunschliste.de] In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
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