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So lief der 24-Stunden-Programmtag von Joko & Klaas
![]() Los ging es um Punkt Mitternacht, als sich Joko und Klaas vom Dach ihrer Berliner Produktionsfirma Florida TV meldeten, um nur wenig später ein Indoor-Feuerwerk zu zünden, in einem Späti Alkohol zu kaufen und sich ihre eigene Live-Übertragung via Apple TV (nicht Joyn, wie Joko etwas beschämt feststellte) anzusehen. Um 1.13 Uhr kündigte ein sprechendes Alpaka dann "Feinste Perlen der Nachtunterhaltung" an, bei denen es sich um die 55 besten Countdown-Momente aus "Circus HalliGalli" handelte. Weitere Programmpunkte in der Nacht waren ein Zusammenschnitt des "gescheitertsten TV-Experiments aller Zeiten (for real)" - nämlich der fragwürdigen Show "Wer schläft, verliert!" aus dem Jahr 2020 - sowie "Das große Rückwärts-Event" - eine rückwärts ausgestrahlte Folge von "Mein bester Feind". Ab 7.55 Uhr wurden die beiden bei IMDb am besten ("Homer hatte einen Feind") und am schlechtesten ("Lisa wird gaga") bewerteten Episoden der "Simpsons" gezeigt, ehe gegen 9 Uhr für eine Dreiviertelstunde "Ouvertüre bis Konfitüre - Starten in den Tag mit Joko & Klaas" folgte, inklusive einer morgendlichen Jogging-Runde. Nach einem etwas mehr als einstündigen Blick in den Giftschrank der 90er-Talkshows gab es um kurz vor 11 "Frühstücken LIVE mit coolen Ideen": Kurzerhand kaperten Joko und Klaas das "Sat.1-Frühstücksfernsehen" und waren somit plötzlich auf beiden Sendern zu sehen. Bis zur Primetime gab es dann noch mehrere Best ofs der beliebten "Circus HalliGalli"-Rubrik "Aushalten: Nicht lachen", ein "Worst of ProSieben", ein gemeinsames "BrUno"-Kartenspiel mit Joko, Klaas, Jakob Lundt und Sido im Berliner Olympiastadion, die ":newstime" und einen Rückblick auf Steven Gätjens Zeit bei "taff" zu sehen. Um 20.00 Uhr stimmte das Duo auf das "neue Showformat" ein, das eine Viertelstunde später auf Sendung ging und für das man tagsüber bereits interessierte Zuschauer aufgerufen hatte, zum Studio in Berlin-Adlershof zu kommen. Die Idee mit dem Titel "Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)" erwies sich schließlich auch als recht kreativ: Jeweils drei Menschen spielten zusammen auf der Bühne. Zwar sollte es am Ende nur einen Gewinner geben, die Kandidaten traten also gegeneinander an, aber sie quizzten immer zu dritt in einem Gruppenverbund. Antwortete eine Person aus dem Verbund korrekt, waren alle drei Spieler weiterhin im Rennen. Antwortete niemand, schieden alle drei Personen raus und wurden durch die nächsten drei in der Schlange ersetzt. Buzzerte und antwortete eine Person falsch, war sie ebenfalls raus und der Nächste aus der Wartereihe rückte an ihre Stelle nach. Die anderen beiden Mitspieler blieben im Rennen und es ging mit der nächsten Frage weiter. Zum Buzzern blieben nach Nennung der Frage 90 Sekunden Zeit. Die jeweilige Antwortzeit nach dem Buzzern betrug fünf Sekunden. Die Kategorien der Fragen wechselten im Fünferpack immer wieder durch - von "leicht" und "mittel" über "schwer" und "schwerer" bis hin zu "Albtraum" und dann wieder von vorn bei "leicht". Insgesamt wurden 25 Quizfragen gestellt. Wer bei der 25. Frage am schnellsten buzzerte und die richtige Antwort nannte, gewann 100.000 Euro. Es galt also, taktisch zu spielen - während einige Kandidaten an die Gruppe dachten und sich teilweise auch selbst opferten, gab es andere, die sich merklich zurückhielten und so gut wie nie buzzerten. Im Finale antwortete schließlich Carola auf die Frage, mit welchen Wörtern der Queen-Song "We are the Champions" endet, korrekt mit "... are the Champions" und durfte sich über das Geld freuen. Hier gab es in den sozialen Medien zunächst Verwirrung, da viele davon ausgegangen waren, dass Antwortmöglichkeit C ("... of the world") richtig ist. Allerdings sang Freddie Mercury die Worte lediglich bei Live-Auftritten am Schluss mit, die Studio- bzw. Singleversion enthält diese tatsächlich nicht. Kurz zuvor hatte übrigens noch - natürlich rein zufällig - ProSieben-Chef Hannes Hiller live in der Sendung angerufen und Joko und Klaas gefragt, ob sie sich eine Fortsetzung der neuen Quizshow vorstellen könnten, was diese - nach kurzer Überlegung und ebenso "überraschend" - bejahten. Gegen 22.35 Uhr folgte dann der letzte "Supercut" von "Aushalten: Nicht lachen", ehe sich Joko und Klaas um kurz vor Mitternacht bei allen Zuschauern und Mitwirkenden bedankten und sich verabschiedeten. Aus Quotensicht waren die mitunter durchaus chaotischen 24 Stunden für ProSieben jedenfalls ein voller Erfolg: Mit einem Tagesmarktanteil von satten 17,6 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lief es so gut wie seit November 2020 nicht mehr. Highlight war besagtes "sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme)", das sich hier um 20.15 Uhr mit 1,24 Millionen Zuschauern und starken 20,8 Prozent den Tagessieg sicherte. Insgesamt hatten 1,70 Millionen eingeschaltet. Wie auch immer man zu den beiden steht: Sie haben es einmal mehr - auch dank vieler Live-Momente - geschafft, im schon so oft totgesagten linearen Fernsehen für größtmögliche Aufmerksamkeit zu sorgen. 22.04.2024 - Dennis Braun/TV Wunschliste Bild: ProSieben/Florida TV/Weiya Yeung [www.wunschliste.de]
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