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Programmänderung: ARD zeigt AfD-Aussteiger-Doku
Mit diesem Film ist ein tiefschichtiger, analytischer und zugleich spannender Blick auf die Entwicklung der AfD gelungen - und damit auch, mindestens punktuell, auf die Geschichte einer politischen Radikalisierung, erläutert MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer. Eindrücklich beschreibt die MDR-Dokumentation die Wege der Protagonistinnen und Protagonisten hin zu dieser Partei und oft auch wieder fort von ihr. Recherche und Aufklärung sind die ureigene Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und dazu zählt es, alle wesentlichen, auch die extremen Positionen in der Politik für alle Menschen transparent zu machen und einzuordnen. Genau das tun wir mit diesem Film. "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" soll die Innensicht einer Partei ermöglichen, die sich in den vergangenen Jahren immer weiter radikalisiert hat, und zugleich ein Film über die Mechanismen politischer Radikalisierung sein. Zu Wort kommen in der Doku ausschließlich diejenigen, die der Partei in den Anfangsjahren begeistert beitraten. Marco Schild, Alexander Leschik, Franziska Schreiber und die anderen Gesprächspartner haben das Bedürfnis Auskunft zu geben, Rechenschaft abzulegen - aber auch zu warnen: Was sind die Gründe für den beispiellosen Radikalisierungsprozess der Partei? Wie sollte die Mehrheitsgesellschaft mit einer Partei umgehen, die vom Verfassungsschutz in weiten Teilen als rechtsextremistisch eingestuft wird? Wie ermöglichen wir es den Mitgliedern und Anhängern der AfD in die Mehrheitsgesellschaft zurückzufinden? Sie beschreiben, was sie in der Partei gesucht und gefunden haben - aber auch, wie und warum sie mittlerweile ernüchtert und erschrocken über die Entwicklung der AfD ausgetreten sind. Wie haben sie den Radikalisierungsprozess der Partei erlebt? Wie haben Freunde und Familie reagiert? Wann und warum haben sie entschieden, der Partei wieder den Rücken zu kehren? Wie schwierig war der Prozess des Ausstiegs? Von den persönlichen Erlebnissen, die sowohl für den Aufstieg in der Partei als auch für die Entscheidung zum Ausstieg ausschlaggebend waren, zu denen es aber kein Bewegtbildmaterial gibt, haben die Filmemacher die Erfahrungen der Protagonisten in modellhaften Inszenierungen festgehalten - etwa Beschimpfungen durch Gegendemonstranten, rassistische Erfahrungen an Stammtischen, Gespräche mit Freunden etc. Diese Nachinszenierungen sollen dem Film sein optisches Gesicht geben und den Zuschauern einen einzigartigen Blick in die Gedankenwelt der AfD ermöglichen. "Wir waren in der AfD", ein Film von Jan N. Lorenzen, soll nicht in erster Linie eine Chronik der Parteigeschichte sein, sondern eine intime Innensicht einer Partei, die seit über zehn Jahren die etablierten Parteien und das politische Establishment vor sich hertreibt. In der ARD Mediathek wird die Dokumentation morgen vorab um 14 Uhr veröffentlicht. Die ursprünglich für Donnerstag geplanten Sendungen verschieben sich auf Samstag, den 20. Januar: "Nuhr im Ersten" wird um 22.30 Uhr gezeigt, "Das Gipfeltreffen" ist nach den "Tagesthemen" um 23.40 Uhr zu sehen. 17.01.2024 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: MDR/Hoferichter&Jacobs [www.wunschliste.de]
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