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Amira und Oliver Pocher setzen Zeichen gegen Rassismus
Am späten Donnerstagabend ging Oliver Pocher um 23.10 Uhr bei RTL mit seiner neuen Late-Night-Show "Pocher - gefährlich ehrlich!" auf Sendung - wie gewohnt live. Die vorerst letzte Ausgabe begann jedoch völlig anders als sonst üblich. Vor dem Vorspann sagte Ehefrau und Ko-Moderatorin Amira Pocher: Olli, wir müssen heute mal etwas ernsthafter beginnen als in den vergangen Sendungen.- Leider ja, entgegnete Oliver. Denn die USA haben ein großes Problem mit rassistisch motivierter Polizeigewalt gegen Schwarze. Der tragische Fall George Floyd macht dies ganz deutlich. Er wurde wegen eines mutmaßlichen Kleindelikts verhaftet und es endete mit seinem Tod. Oliver Pocher schilderte den traurigen Fall in Einzelheiten: Als die Polizisten versuchten, ihn in den Polizeiwagen zu zerren, ging er zu Boden und drei Polizisten knieten sich auf seinen Körper. Zwei auf Floyds Rücken und einer auf dessen Nacken.Amira fuhr fort: Ein Polizist blieb für 8 Minuten und 46 Sekunden auf George Floyds Nacken knien, der mindestens 16 Mal sagte, dass er nicht atmen kann. Rassismus tötet und Rassismus ist nicht nur ein amerikanisches Problem.Oliver: Deswegen sagen wir heute: Hier auf dieser Welt ist kein Platz für Rassismus. Und deswegen wollen wir jetzt, bevor wir mit der Sendung weitermachen, ein Zeichen gegen Rassismus setzen - am liebsten mit euch zusammen. Das Intro wurde abgespielt - anschließend standen Oliver und Amira Pocher in der Mitte des abgedunkelten Studios und blickten schweigend in die Kamera. Im Hintergrund lief ein Countdown von 8:46 Minuten runter - so lange flehte George Floyd um Hilfe. Amira und Oliver trugen schwarze "nicht egal!"-Shirts. Am unteren Bildschirmrand liefen die Namen der Zuschauer als Laufband durch, die sich an dem Zeichen gegen Rassismus beteiligten, indem sie eine E-Mail oder eine Instagram-Nachricht an die Pochers geschickt hatten. Über 400 Namen wurden eingeblendet. 8 Minuten und 46 Sekunden Live-Sendezeit in völliger Stille auf dem größten deutschen Privatsender - auch angesichts der Tatsache, wie teuer Sendeminuten im Privatfernsehen sind, ein starkes Statement, das man so insbesondere nicht bei RTL vermuten würde. Anschließend kritisierte Oliver Pocher in seiner unnachahmlichen Art das teilweise heuchlerische Verhalten unterschiedlicher Prominenter in den sozialen Netzwerken, die nur halbherzig und wenig glaubhaft mit dem #BlackLivesMatter-Hashtag ihre Solidarität bekundeten - nur um kurz darauf wieder Bilder aus ihrem Privatleben zu posten. Um das Zeichen gegen Rassismus zu setzen, verzichtete Oliver Pocher schließlich auf die eigentlich angekündigte Abrechnung mit Influencerin Anne Wünsche, mit der sich der Comedian in den letzten Wochen angelegt hatte. Wir mussten uns entscheiden: 8 Minuten und 46 Sekunden Statement oder Anne Wünsche - und da haben wir die Wichtigkeit ganz klar verlagert.Der produzierte Clip soll allerdings online bereitgestellt werden. Ob "Pocher - gefährlich ehrlich!" mit einer zweiten Staffel zurückkehren wird, steht noch nicht fest. Es wäre RTL durchaus anzuraten, über eine Fortsetzung nachzudenken, denn nach vier Wochen wirkte die Sendung richtig rund. Und dem gerne mal albern agierenden Oliver Pocher stehen die ernsten Momente außerordentlich gut. 05.06.2020 - Glenn Riedmeier/TV Wunschliste Bild: RTL/Screenshot [www.wunschliste.de]
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