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(Update) Grimme-Preis 2023: "Ze Network", "Kleo" und "1899" unter den Nominierten
![]() ZUVOR: Die Nominierungen des 59. Grimme-Preises wurden verkündet. Die Kommissionen haben erstmals seit Pandemiebeginn wieder vollständig in Präsenz getagt und nominierten in vier Kategorien aus mehr als 780 Einreichungen insgesamt 69 Produktionen und Einzelleistungen für die renommierte Auszeichnung. Dr. Frauke Gerlach, Direktorin des Grimme-Instituts, weist auf die schwierige weltpolitische Lage mit Angriffskrieg, Energiekrise und Protesten im Iran hin, die sich auch in den Nominierungen widerspiegelt: Die Nominierungen in diesem Jahr zeigen, wie viel herausragendes Programm es im vergangenen Jahr zu diesen Themenkomplexen gab, lassen dabei aber auch die Dringlichkeit und Relevanz weiterer drängender gesellschaftlicher Themen nicht außer Acht, so Grimme-Direktorin Gerlach. Vergessen werde jedoch dankenswerterweise nicht, dass sich die Menschen bei den vielen Krisen auch nach Abwechslung, Unterhaltung und Ablenkung vom Alltag sehnen. Das Thema "Vielfalt" bleibt weiterhin relevant in den nominierten Fernsehproduktionen: Mit "ANDAZ - Der diverse Talk" (WDR), "Queer Eye Germany" (Netflix), "Zum Schwarzwälder Hirsch" (VOX) und "Down the Road" (SWR) sind gleich vier Produktionen in der Kategorie Unterhaltung nominiert, die Diversität und Inklusion als Kernelement enthalten. Der Jugendfilm "Futur Drei", die "Sendung mit dem Elefanten" (WDR/KiKA) sowie die Filme "Genderation" (ZDF/3sat) und "Wie Gott uns schuf - Coming Out in der katholischen Kirche" (rbb/SWR/NDR)" befassen sich ebenfalls mit Queerness und Identitätsfindung. Auch die Kriegs- und Krisenberichterstattung aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, dem Irak und der Ukraine sind in der Nominierungsliste oft vertreten. Dokumentationen wie Mission Kabul-Luftbrücke" (rbb) und "The Other Side of the River" (ARTE), aber auch der Spielfilm "Im Feuer - Zwei Schwestern" und die 15 Live-Minuten von Joko & Klaas zu den Iranrevolutionen befassen sich allesamt mit Auslandsthemen, wobei die Ukraine in zahlreichen nominierten Stücken wie der Serie "Himmel & Erde - Небо та Земля" (ZDF/ZDFneo), dem Kriegstagebuch "#Ukraine - mein Land im Krieg" (Radio Bremen/rbb/hr/SWR/MDR/KiKA) oder der Berichterstattung der schon im vergangenen Jahr ausgezeichneten Journalistin Katrin Eigendorf (ZDF) in diesem Jahrgang besonders präsent ist. Mit nur einer einzigen Spezial-Nominierung für Joko & Klaas ist die Sendergruppe von ProSieben und Sat.1 in diesem Jahrgang seltener im Nominierungsfeld vertreten als RTL Deutschland mit den Reihen "Hübsches Gesicht", "Ze Network" und "Zum Schwarzwälder Hirsch". Netflix dagegen ist mit gleich vier Produktionen vertreten, während mit "Oh Hell" eine MagentaTV-Serie nominiert ist. Alle weiteren Nominierungen gingen an Sendungen und Einzelleitungen aus dem öffentlich-rechtlichen Umfeld. Die nominierten Produktionen stellen sich ab dem 28. Januar der Beurteilung der Jurys, die insgesamt bis zu 16 Grimme-Preise vergeben können. Am 21. März werden dann die Preisträgerinnen und Preisträger bekannt gegeben, die ihre Auszeichnungen in einer feierlichen Verleihung am 21. April im Theater der Stadt Marl entgegennehmen dürfen. Alle diesjährigen Grimme-Preis-Nominierungen im Überblick (inkl. Nachnominierungen)Kategorie Fiktion
Spezial
Kategorie Unterhaltung
Spezial
Kategorie Information & Kultur
Spezial
Besondere Journalistische Leistung
Kategorie Kinder & JugendNominierungen Kinder
Nominierungen Jugend
Spezial
Der Autor dieses Artikels ist seit 2020 an der Entscheidungsfindung des Grimme-Preises beteiligt und war dieses Jahr Mitglied der Nominierungskommission in der Kategorie Unterhaltung. 19.01.2023 - Lukas Respondek/TV Wunschliste Bild: RTL/Netflix [www.wunschliste.de]
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